Rauch steigt auf, die Brandmeldeanlage ertönt, und eine Computerstimme fordert die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Talheim auf geordnet das Gebäude zu verlassen sowie den Anweisungen der Lehrkräfte Folge zu leisten.
Hurra, hurra, die Schule brennt das Lied der deutschen Band Extrabreit aus dem Jahr 1980 beschreibt sehr gut den Inhalt der Übung der Feuerwehren Talheim, Lauffen am Neckar sowie dem Deutsch Roten Kreuz Ortsverband Lauffen am Neckar am Samstag, den 12. Oktober 2024.
Es wurde eine Brandstiftung im oberen Stockwerk des Hauptgebäudes der Schule angenommen. Ein Mülleimer auf dem Flur wurde mutwillig entzündet und verrauchte dadurch fast das komplette obere Stockwerk.
Fünf Klassen können die Unterrichtsräume noch unbeschadet verlassen, da sich zwischen dem Brandereignis und ihren Klassenräumen eine Tür befindet, so dass der Rauch sie nicht beeinträchtigt. Geordnet und in zwei Reihen verlassen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen das Schulgebäude.
Die zwischenzeitlich durch die integrierte Leitstelle Heilbronn alarmierten Feuerwehren Talheim und Lauffen am Neckar sind schon auf der Anfahrt, von weitem hört man schon das Martinshorn des erst eintreffenden Mannschaftstransportwagen mit dem Einsatzleiter an Bord.
Nach der ersten Lage Erkundung ist klar, drei Klassen befinden sich noch in ihren Unterrichtsräumen und müssen mittels Leitern aus dem Gebäude gerettet werden. Das fast zeitgleich eintreffende Hilfeleistung Löschfahrzeug HLF20 aus Talheim beginnt sofort mit der Menschenrettung über eine tragbare Steckleiter an der Südseite des Gebäudes.
Jetzt geht alles Schlag auf Schlag. Das Löschfahrzeug LF 8/6 trifft ein und beginnt sofort die Brandbekämpfung mit zwei Strahlrohren im Flur des ersten Obergeschosses, die Drehleiter aus Lauffen trifft zusammen mit dem Einsatzleitwagen an der Einsatzstelle ein und stellt die Bereitschaft her.
Durch den Einsatzleiter informiert bekommen die Kameraden aus Lauffen wichtige Informationen zum Einsatzgeschehen. Die Leiter fährt aus und der Maschinist im Leiter Korb fährt an ein Fenster im ersten Obergeschoss der Ostseite, dahinter eine Schulklasse, die durch Winken und Rufen auf sich aufmerksam macht. Stück für Stück wird ein Kind um das andere über die Drehleiter in Sicherheit gebracht.
An der Westseite des Gebäudes werden durch die Kameraden des Löschfahrzeuges LF8/6 Kinder ebenfalls mittels einer tragbaren Steckleiter aus dem Gebäude gerettet und dem Deutschen Roten Kreuz zur Betreuung übergeben.
Das Deutsche Rote Kreuz, ebenfalls mit der Feuerwehr gleichzeitig alarmiert kümmert sich um die verletzten Kinder an der von Ihnen eingerichteten Sammelstelle auf dem Schulhof.
Im Obergeschoss konnte der Brand inzwischen gelöscht werden und mit der Entrauchung des Gebäudes begonnen werden. Eine Schadenslage in dieser Größenordnung kann nur gut koordiniert werden, wenn alle Informationen an einer zentralen Stelle aufschlagen. Am Einsatzleitwagen der Feuerwehr Lauffen am Neckar treffen alle Informationen zusammen und werden koordiniert abgearbeitet.
Eine gelungene Übung für alle beteiligten stellt im Anschluss der Bürgermeister von Talheim Rainer Gräßle fest. Er hat es sich nicht nehmen lassen die Übung zu begleiten und bei der Feedbackrunde der Hilfeleistungsorganisationen anwesend zu sein.
Die Feuerwehr Talheim bedankt sich bei der Feuerwehr Lauffen am Neckar, dem Deutschen Roten Kreuz, den Schülerinnen und Schülern, allen Lehrkräften, dem Hausmeister der Grundschule, dem Bürgermeister Rainer Gräßle und allen, die die Übung verfolgt haben.
Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit – das ist das Motto der freiwilligen Feuerwehr in Deutschland. Die Übung war ein Erfolg können wir nur selbst so feststellen, dafür opfern wir unsere Freizeit gerne.
Medienteam, Feuerwehr Talheim
Das Bundesland Sachsen, welches in der letzten Zeit heftig von Waldbrände gebeutelt wurde, ist an seine Grenzen geraten. So erreichte das Land Baden-Württemberg am gestrigen Freitag ein Hilfegesuch des Landes Sachsen über dringend benötigte Einsatzmittel.
Nachdem die Feuerwehren in Sachsen nun seit längerer Zeit im Dauereinsatz gegen Waldbränden sind, gehen ihnen grundlegende Einsatzmittel zur Neige. Durch extreme Belastungen im Dauereinsatz haben insbesondere Feuerwehrschläuche Schaden genommen und können nicht weiter verwendet werden.
Der Hilferuf erreichte auch die Feuerwehr Talheim am späten Freitag Nachmittag. Umgehend wurde für die Kameraden/innen in Sachsen ein Hilfepaket geschnürt und zur zentralen Sammelstation bei der Berufsfeuerwehr Heilbronn gebracht.
Wir hoffen auf ein baldiges Ende der Waldbrände und allen eingesetzten Einsatzkräfte, dass sie stets gesund aus ihren Einsätzen heim kommen. Mit viel Glück und Geschick bringt die Spende der Talheimer Feuerwehr die Wende an der einen oder anderen Einsatzstelle.
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Die Lieferung und Installation der Digitalfunk Endgeräte wurde mittlerweile vergeben. Die Firma abel & käufl aus Landshut wird die Feuerwehren im Stadt- und Landkreis von ihrer Niederlassung in Neckarsulm aus mit Endgeräten der Firma Motorola ausrüsten.
Die BSI-Sicherheitskarten sind mittlerweile auch eingetroffen, sodass nun zwei Umstellungs-Meilensteine beinahe Zeitgleich erreicht wurden.
Arbeitskreis Digitalfunk
Lehrgang „Sprechfunker“ des Landkreises Heilbronn in Abstatt
Im Zeitraum vom 17. bis 20. November 2021 fand bei der Feuerwehr Abstatt der Lehrgang „Sprechfunker“ statt, an dem 8 Teilnehmer aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises Heilbronn teilnahmen. Auch wenn uns noch immer Corona-Regelungen begleiten, waren wir froh, den Lehrgang unter Einhaltung der noch geltenden Corona-Vorschriften durchführen zu können.
In insgesamt 16 Unterrichtseinheiten wurden die Teilnehmer in die Rechtlichen und Physikalisch-technischen Grundlagen, dem Sprechfunkbetrieb und der Kartenkunde ausgebildet.
Folgende Personen haben an dem Lehrgang erfolgreich teilgenommen: Robert B. (FF Talheim), Jonas D. (FF Abstatt), Manuel F. (FF Abstatt), Dennis H. (FF Abstatt), Florian H. (FF Löwenstein), Patrick M. (FF Abstatt), Fabian R. (FF Abstatt) und Tim S. (FF Löwenstein).
Die Ausbilder wünschen allen Teilnehmern alles Gute, viel Erfolg bei ihrer neuen Aufgabe und motivierten Alle ihr erlerntes Wissen in ihren Feuerwehren bei Übungen und Einsätzen erfolgreich ein- und umzusetzen, sowie weiter vertiefen zu können.
Kreisausbilder Matthias Raum
Matthias Raum, Feuerwehr Abstatt
Schon bei der Planung des neuen Standortes der Feuerwehr Talheim an der Horkheimerstraße wurde berücksichtigt dass im neuen Feuerwehrhaus Grundausbildungen und oder weitere Ausbildungen durchgeführt werden können. Im Jahr 2020 sollte es dann soweit sein, nachdem Ausbilder in der Landesfeuerwehrschule Baden Württemberg in Bruchsal ausgebildet wurden und genügend junge Kameradinnen und Kameraden sich gefunden hatten beschloss man noch im Jahr 2019 im Herbst 2020 die allererste Grundausbildung am Standort durchzuführen.
Insgesamt zwei Kameradinnen und sechs Kameraden stellten sich der Herausforderung ihre Grund Ausbildung erfolgreich zu meistern. Umfangreiche Theorie- und Praxiseinheiten sowie eine Ersten Hilfe Ausbildung durchgeführt durch das DRK Ortsverband Brackenheim standen auf dem Programm.
Bedingt durch die Planung wurde die erste Hilfe Ausbildung durch das DRK im Herbst 2020 begonnen. In an zwei Unterrichtstagen wurden Theoretische und Praktische Fertigkeiten an die Floriansjünger vermittelt um Sie fit für den späteren Übungs- und Einsatzdienst zu machen. Dann kam Corona. Die Einschränkungen sowie das Kontaktverbot trafen ebenfalls die Feuerwehr und vereitelten dadurch vorerst alle Pläne der Ausbilder und ihren Helfern.
Erst einmal stand alles auf Stop. Abwarten und die Entwicklung beobachten waren an der Tagesordnung. Die Stimmung innerhalb der Gruppe war allerdings nachweisbar ungebrochen.
„Wir lassen uns das nicht vermiesen! Corona kann nicht auf ewig bleiben.“
War der Tenor aus den Reihen der Floriansjünger auf nachfrage zur Verzögerung des Lehrgangs.
Nachdem die Zahlen Anfang 2021 langsam fielen handelten die Ausbilder entschlossen. Mit einem gut Ausgearbeitetem Hygienekonzept und Nahtloser Testung jedes Teilnehmers sowie Ausbilders wurde der Lehrgang am 12. April 2021 fortgeführt.
In nur drei Wochen wurde die Grundausbildung umgesetzt. An 10 Ausbildungstagen lernten die Floriansjünger die Grundfertigkeiten des Feuerwehrwesens und einiges darüber hinaus.
Unsere Grundausbildung ist modern gestaltet betont Ausbildungsleiter Mario Schüchtle. Das sind die allerneusten Lehrmethoden die auf der Landesfeuerwehrschule gelehrt wurden.
„Anfassen und selber machen, Teamwork sowie zu Aufgaben in der Gruppe Lösungen erarbeiten, das macht das ganze so Lehrreich. Nur Theorie das braucht heutzutage niemand mehr. Im Einsatz stellt sich der Feuerwehr jedesmal eine andere Lage. Warum also auch nicht schon bei der Grundausbildung. Selbstständiges Denken und Handeln bei verzwickten Situationen wollen wir fördern.“
Mit dem letzten Theorieblock endete die Grundausbildung am 28. April 2021 ganz passend mit dem Ersten Einsatz der frisch gebackenen Kameradinnen und Kameraden. Alarmiert zu einer Ölspur nach einem Verkehrsunfall konnten Sie das erlernte sofort unter Beweis stellen.
Wir begrüßen ganz Herzlich in den Reihen der Feuerwehr Talheim
Jule Schüchtle, Katharina Rothenbächer, Fritz Oehmchen, Corvin Wolters, Maximilian Seibert, Lasse Richter, Daniel Seyffer und Lars Manske.
Schon Ende Juni startet die Truppe zur nächsten Ausbildung. Durchgeführt durch die Ausbilder Timo Gebert und Marcel Karger der Feuerwehr Brackenheim steht der Funk Lehrgang auf dem Programm.
Die Feuerwehr Talheim wünscht Euch auch hierfür viel Erfolg.
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Eine Lieferung mit ca. 400 Einsatzjacken, ca. 50 Helmen, ca. 80 Paar Schutzhandschuhen und dazu dazu noch einigen Einsatzhosen und Stiefeln machte sich nach einer spontanen Sammelaktion mit Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehren Schwaigern und Brackenheim am Neujahrstag um 11 Uhr auf den Weg zur zentralen Sammelstelle nach Bad Krozingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Die drei voll beladenen Fahrzeuge aus unserem Verbandsgebiet sind nach knapp drei Stunden Fahrt in Bad Krozingen angekommen. Nach Meldungen von dort sind es derzeit 14(!) Lastzüge die sich auf den Weg in Richtung Kroatien machen. Respekt an die Feuerwehren in Baden-Württemberg und vor allem an die Freiwillige Feuerwehr Bad Krozingen für die Logistik Meisterleistung!
Marcel Karger, Medienteam KFV Heilbronn
Die Freiwillige Feuerwehr Talheim beobachtet, dass Verkehrsteilnehmer immer häufiger die Sperrung einer Einsatzstelle ignorieren und damit Einsatzkräfte gefährden. Ein Problem in der ganzen Region.
„Seit einiger Zeit haben wir immer wieder größere Probleme mit uneinsichtigen Verkehrsteilnehmern“, beklagt Robin Scheithauer. Absperrungen würden ignoriert und damit Einsatzkräfte gefährdet oder behindert, schildert der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Talheim. Einsatzfahrzeuge würden waghalsig überholt, ergänzt er. Kein Phänomen, das auf Talheim beschränkt ist. „Was wir an Einsatzstellen erleben, ist hahnebüchen“, bestätigt Wolfgang Rauh, Gesamtkommandant der Feuerwehr Neckarsulm.
Bei jedem fünften Einsatz
Scheithauer kann seinen Eindruck mit Fakten belegen. Mit einem Kollegen machte er sich die Mühe, die Problematik zu dokumentieren. Bis Mitte September rückten die Talheimer 2020 schon 60 Mal aus. Bei jedem fünften Einsatz trat das Phänomen auf. Explizit wurde es in den Einsatzberichten festgehalten.
Gefährliche Überholmanöver
So am 13. Februar: Bei einem tödlichen Verkehrsunfall auf der B27 versuchten mehrere Autofahrer, an Polizei und Feuerwehr vorbei zu kommen. Nach zehn Metern mussten sie wieder umkehren. Die Einsatzfahrzeuge blockierten die Fahrbahn. Nach Sturmtief Sabine, ebenfalls im Februar, war die Talheimer Feuerwehr alarmiert worden, um einen Baum auf der Kreisstraße zwischen der Waldkreuzung und Untergruppenbach hinter einer Kurve zu beseitigen. Die Anfahrt erfolgte mit verringerter Geschwindigkeit. Ein Autofahrer setzte selbst in den Kurven zu riskanten Überholmanövern an. „Der Autofahrer begibt sich selbst in Gefahr“, kommentiert Scheithauer dieses Verhalten, schließlich wisse der Pkw-Lenker nichts von dem Baum.
Personal muss abgestellt werden
Durch die Unvernunft mancher Verkehrsteilnehmer kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen für die Einsatzkräfte selbst. Sei es beim Aussteigen oder bei Rettungsmaßnahmen im vermeintlich sicheren, weil abgesperrten Bereich. „Wir müssen deutlich mehr Personal für die Absperrungen bereit stellen“, nennt Scheithauer die Konsequenzen. „Und diese Einsatzkräfte fehlen dann dort, wo sie eigentlich benötigt werden.“ Statt zu helfen, müssten sie sich mit Pkw-Fahrern, die sich nicht an die Regeln halten, herumärgern.
Einsatzkräfte werden auch beschimpft
Und diese vergreifen sich dann teilweise im Ton, wie Wolfgang Rauh aus seiner Erfahrung berichtet. „Wir hatten schon Lkw-Fahrer, die uns beschimpft haben. Aber das prallt an uns ab“, sagt Jürgen Vogt, Sprecher der Feuerwehr Heilbronn. Im Berufsverkehr seien die Leute weniger bereit, eine Einsatzstelle zu umfahren, fährt er fort. Termindruck werde oft als Ausrede vorgebracht. Man habe die Absperrung nicht gesehen, nennt Rauh ein anderes Beispiel. Oder diese werde als Willkür empfunden, heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Heilbronn.
Für Scheithauer ist das ungebührliche Verhalten der betreffenden Verkehrsteilnehmer Ausdruck der Verrohung der Gesellschaft. „Die Leute sind teilweise unverschämt.“ Wahrscheinlich Gedankenlosigkeit, manchmal aber Rücksichtslosigkeit, vermutet Rauh.
Appell an die Vernunft
Der Talheimer stellvertretende Kommandant appelliert an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Schließlich würden Einsatzstellen nicht abgesperrt, um jemanden zu ärgern. An die Rettungsgassen denken, nicht nur auf der Autobahn, sondern auch im Stadtgebiet, das wünscht sich Jürgen Vogt. „Das ist das A und O.“
Fahrer droht eine Anzeige
Was die Feuerwehr beobachtet, gehört auch zum Alltag der Polizei: Es komme oftmals vor, dass Passanten und Verkehrsteilnehmer eine Absperrung missachten oder sie anzweifeln, gibt Manuel Bär von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Heilbronn zur Auskunft.
Die Reaktion der Polizei sei situationsbedingt, sie reiche von der Aufforderung, das Fahrzeug zu wenden bis hin zu einer Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. „Aufgrund der Wahrnehmung anderer Aufgaben, beispielsweise die Unfallaufnahme, wird jedoch zumeist ein verkehrserzieherisches Gespräch geführt.“ Der Verkehrsteilnehmer werde auf sein Fehlverhalten hingewiesen und der Grund der Absperrung verständlich gemacht.
Im Notfall ist die Sperrung Sache der Polizei. Diese kann aber die Feuerwehr anweisen, eine Straße zum Beispiel mit Absperrband für Verkehrsteilnehmer abzuriegeln.
Feldwege sind keine Ausweichstrecken
Auch wenn es sich anbieten würde: Es ist verboten, einer Einsatzstelle über einen Feldweg, der nur für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge zugelassen ist, auszuweichen. Da droht laut Bär ein Bußgeld von 20 Euro. Allerdings kann die Polizei einen solchen Weg als Umleitungsstrecke freigeben.
Dürfen Rettungskräfte, die mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs sind, überholt werden? „Ein explizites Verbot besteht nach einschlägigen Urteilen nicht“, antwortet Bär. Allerdings dürften Einsatzfahrzeuge nicht behindert werden. Die Straßenverkehrsordnung regelt, dass Einsatzfahrzeugen mit optischem und akustischem Signal sofort Platz zu machen ist.
Sabine Friedrich, HSt
Eigentlich wollten wir Euch zu unserem „Tag der offnen Türe“ einladen um Euch an diesem Moment teilhaben zu lassen, jetzt kam es anders.
Wir dürfen Euch ein neues Mitglied der Feuerwehrfamilie in Talheim vorstellen.
Unser Mannschaftstransportwagen kurz MTW der Marke VW, Baujahr 1992 wird in seinen wohlverdienten Ruhestand entlassen. Fast drei Jahrzehnte leistete der Kastenwagen uns treue Dienst in allen Einsatzlagen, und hat uns nie im Stich gelassen auch kleine Wehwehchen haben Ihn nie ausgebremst.
Ersetzt wird der VW LT Kastenwagen durch einen Mercedes Sprinter mit einem Schäfer Aufbau.
Wir begrüßen ganz herzlich unser neuestes Fahrzeug in Talheim.
Am 17.04.2020 wurde das neue MTW von einer zweiköpfigen Truppe beim Hersteller in Oberderdingen abgenommen, anschließend überführten Sie Ihn nach der Abnahme nach Talheim.
Da wir uns ebenfalls im Corona Modus befinden wurde das Trio lediglich von unserem Pressesprecher und seiner Kamera in Empfang genommen. Entstanden sind folgende Bilder und Videos im Zusammenschnitt. Auch die Kameraden durften das Neue Pferd im Stall nur via Video und Bilder kennenlernen. Diese ganze Situation stimmt uns generell traurig. Aber wir hoffen das nachholen zu können, gemeinsam mit allen Freunden der Feuerwehr sowie allen die einfach nur neugierig sind oder uns besuchen wollen.
Der erste Einsatz lies dann auch nicht lange auf sich warten.
Am vergangenen Montag den 20.04.2020 rückte Florian Talheim 1/19/1 das erste mal für die Feuerwehr Talheim aus.
Zum Windbruch an der Zufahrtsstraße vom Hohrainhof trugen Ihn seine fabrikneuen Reifen. Diese erste Aufgabe hat er mit Bravour gemeistert.
Wir freuen uns auf viele guten Jahre zusammen, ohne Pannen und Startschwierigkeiten.
Hoffentlich können wir Euch alle bald zu uns auf einladen. Bleibt gesund und munter. Und wenn Ihr doch mal unsere Hilfe braucht zögert nicht uns zu rufen.
Euere Sicherheit geht vor. Da bleiben wir dann mal NICHT zuhause
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Jahreshauptversammlung 2019
Mit einem freundlichen Gruß an alle Anwesenden der Jahreshauptversammlung für das Jahr 2019 beginnt Kommandant Markus Schüchtle, am 29.02.2020, pünktlich um 19 Uhr die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Talheim im Feuerwehrhaus in der Horkheimer Straße.
Er begrüßte den anwesenden Bürgermeister Rainer Gräßle, die Anwesenden Gemeinderatsmitglieder, dem Stellvertretenden Kreisbrandmeister Kommandant der Feuerwehr Lauffen am Neckar Heiner Schiefer, den Stellvertretenden Kommandanten aus Lauffen am Neckar Peter Link, die Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes, die Revierleiterin des Polizeiposten Untergruppenbach Frau Claudia Kunzmann, den Diakon Carsten Wriedt sowie Rolf Friedrich aus Lauffen am Neckar.
Er stellt fest das es zur Tagesordnung bis zum Beginn der Jahreshauptversammlung keine Anträge gab und somit die Tagesordnung unverändert durchgeführt wird.
Zu allen Anfängen bittet er alle Anwesenden sich zu erheben, um eine Schweigeminute für die verstorbenen abzuhalten. Verstorbene Kameraden im Einsatzdienst und verstorbene Kameraden der Feuerwehr Talheim.
Er beginnt mit dem Bericht des Kommandanten und benennt die aktuelle Mitgliederanzahl der Feuerwehr auf 88 Personen. Dies gliedert sich in die Einsatzabteilung mit 50 Mann und 3 Frauen, die Altersabteilung bestehen das 12 Mann unter der Leitung von Eugen Pfenning sowie die Jugendfeuerwehr bestehend aus 26 Jugendlichen darunter 3 Mädchen unter der Leitung von Jugendwart Peter Schmidt und seinen Jugendleitern Isabella Scheithauer, Mirko Baucki und Tobias Haußer.
Aus beruflichen Gründen mussten 2019 Patrick Heiny sowie Rainer Bürkle die Feuerwehr Talheim verlassen. Ein Zuwachs der Feuerwehr wurde im Jahr 2019 mit 11 neuen Kameradinnen und Kameraden verbucht. Markus Schüchtle nennt das eine sehr gute Zahl, die nach Jahren ohne Zuwachs sehr guttut. Eingetreten in die Feuerwehr Talheim sind Katharina Rothenbächer, Jule Schüchtle, Lasse Richter, Corvin Wolthers, Tom Vutuc, Daniel Seyffer, Maximilian Seibert, Fritz Oehmchen, Lars Manske, Luca Kohlhardt und Thomas Kober. Alle neuen Kameradinnen und Kameraden wurden wie es der Brauch verlangt durch den Bürgermeister Rainer Gräßle sowie den Kommandanten Markus Schüchtle per Handschlag verpflichtet.
Insgesamt 43-mal ist die Feuerwehr Talheim 2019 ausgerückt, dies gliedert sich in 30 technische Hilfeleistungen, Meldealarme und Fehlalarme sowie 13 Bränden.
Er spricht davon, dass die Tendenz der Einsätze generell nach oben geht aber dem Rekordjahr 2018 ein ruhigeres Jahr 2019 folgte. Tendenziell rückt die Freiwillige Feuerwehr Talheim in den letzten fünf Jahren immer häufiger zu technischen Hilfeleistungen aus, Brände sind aktuell rückläufig. Beim großen Teil der Technischen Hilfeleistungen liegt der Fokus auf Einsätze nach Unwetterlagen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 - 1218 Einsatzstunden abgeleistet, das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr 2018 einen Anstieg um 42 Stunden. Um die Fachliche Qualifikation der Einsatzkräfte gewährleisten zu können wurden in 1350 Übungsstunden neues erlernt und Fertigkeiten vertieft.
Im Jahr 2019 konnte eine Person durch die Feuerwehr gerettet werden, hierbei wurde ein Feuerwehrmann verletzt.
Der Fahrzeugstand blieb im Jahr 2019 unverändert. Die Feuerwehr Talheim verfügt über folgende Fahrzeuge.
MTW Mannschaftstransportwagen Baujahr: 1993
TLF 16/25 Tanklöschfahrzeug 16/25 Baujahr: 1992
LF 8/6 Löschgruppenfahrzeug 8/6 Baujahr: 2001
GW Gerätewagen Logistik 2 Baujahr: 2016
An 27 Übungsabenden hat man Übungen durchgeführt, 4 Maschinisten Übungen, 5 Atemschutz Übungen, 1 Atemschutz Übungsstrecke in Heilbronn sowie viele zusätzliche Stunden in und um das Gebäude.
Zur Ausbildung auf Kreisebene gingen im Jahr 2019
Truppenmann:
Luca Kohlhardt und Tom Vutuc
Truppführer:
Mirko Baucki, Martin Bauer, Erik Hehl, Patrick Heiny und Rainer Schmidt
Sprechfunker:
Luca Kohlhardt und Tom Vutuc
Atemschutz Lehrgang:
Malte Eggeling und Patrick Heiny
Lehrgang Gerätewart:
Jens Kohlhardt und Thomas Lust
Zur Ausbildung auf Landesebene gingen im Jahr 2019
Lehrgang Zugführer:
Mario Schüchtle
Lehrgang Kreisausbilder Truppmann 1/Truppführer:
Mario Schüchtle
Lehrgang Kreisausbilder Maschinist:
Robin Scheithauer
Markus Schüchtle informierte die Anwesenden noch darüber, dass weitere Ausbildungen auf Kreis und Landesebene schon für das Jahr 2020 auf den Weg gebracht wurden.
In seinem Jahresüberblick erzählt Markus Schüchtle noch von den Aktivitäten der Wehr unter dem Jahr. Er spricht vom Trollinger Marathon den man mit den Fahrzeugen und ausreichend Personal an vielen Streckenabschnitten wieder abgesperrt hätte, der Teilnahme am Gassenfest und zum Abschluss erzählt er noch von der jährlichen Winterfeier, mit der die Feuerwehr traditionell das Jahr beendet.
Damit schließt er den Bericht des Kommandanten und übergibt das Rednerpult dem Jugendwart Peter Schmidt. Er berichtet das inzwischen 26 Kinder im Alter zwischen 8 und 17 Jahren regelmäßig mittwochs die Jugendfeuerwehr besuchen. Die 26 Kinder setzen sich aus 23 Jungen und 3 Mädchen zusammen.
Er bedankt sich bei seinen aktiven Gruppenleiter Mirko Baucki, Tobias Haußer und Isabella Scheithauer für die gute Zusammenarbeit und das erfolgreiche Jahr 2019. Die Jugendfeuerwehr hat im Jahr 2019 viel erlebt darunter war ein Besuch im Escape Room „CubeEscape Heilbronn“.
Mit dem Kommentar, „Jugendarbeit ist wichtig und insbesondere ist es schön zu sehen wie die Jugend zur Aktiven Feuerwehr kommt“ schließt Peter Schmidt seinen Bericht. Er verkündet noch das er ab sofort Sein Amt als Jugendwart zur Wahl stellen werde und wünscht seinem Nachfolger genauso gutes gelingen und Unterstützung wie es Ihm wiederfahren ist.
Es folgte der der Kassenbericht durchgeführt durch Theodor Braun. Diese wurde im Vorfeld zur Jahreshauptversammlung durch Thomas Lust und Volker Henn geprüft und durch die Mannschaft einstimmig entlastet.
Im Anschluss zum Kassenbericht folgte die Wahl des neuen Jugendwartes. Kommandant Markus Schüchtle bedankte sich im Vorfeld noch einmal bei Peter Schmidt für die sieben Jahre als Jugendwart.
Zur Wahl stellen sich Tobias Haußer, Mirko Baucki sowie Thomas Lust.
In einer Geheimen Wahl wurde Tobias Haußer zum Jugendwart und Mirko Baucki zum stellvertretenden Jugendwart gewählt.
Bürgermeister Rainer Gräßle begann als erster mit den Grußworten. Er bedankte sich bei allen Kameraden für ihren wertvollen und unermüdlichen Einsatz und betonte wie wichtig der Einsatz im Ehrenamt für die Gemeinde Talheim ist. Bezogen auf den Kommandanten Markus Schüchtle und seinem Stellvertreter Robin Scheithauer lobte er die gute Zusammenarbeit zwischen den Kommandanten, dem Gerätewart, dem Ausschuss, der Presse und Öffentlichkeitsarbeit, dem Schriftführer, der Gemeinde und dem Landkreis. Es hat nie Schwierigkeiten gegeben und man hätte nie ein „Nein“ gehört, wenn man an die Feuerwehr herangetreten wären mit den verschiedensten Belangen. Nach einem Bericht über die Pläne und Vorhaben der Gemeinde in den kommenden Jahren sowie die daraus entstehenden Aufgaben verabschiedete er sich und übergibt das Wort an Stellvertretenden Kreisbrandmeister Heiner Schiefer.
Mit den Worten, „Nach Talheim zu kommen macht Ihm immer wieder Freude, den es macht einfach Freude eine so gut ausgebildete und motivierte Mannschaft bei der Arbeit zu sehen“, begann der Stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer sein Grußwort. Es folgt ein Bericht aus dem Landratsamt zu verschiedenen Projekten für die kommenden Jahre. Er beendete sein Grußwort mit den Worten „In Talheim, da passt es einfach, denn hier gestaltet sich die Arbeit immer problemlos mit der Feuerwehr und der Gemeinde. Talheim stemmt die Ihnen gestellten Aufgaben problemlos.“ Er lobt noch einmal die gut ausgebildete Mannschaft in Talheim und insbesondere die sehr gute Tagesverfügbarkeit gepaart mit der guten Kameradschaft sowie der 1A Motivation der Talheim Wehr die er als Kommandant der Feuerwehr Lauffen am Neckar in den gemeinsamen Einsätzen immer wieder hat erfahren dürfen. Nach dem Dank an Markus Schüchtle und Robin Scheithauer sowie allen Gruppenführern und Kameraden wünscht er immer eine glückliche Hand und eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft.
Als letzter großer Programmpunkt wurden die Beförderungen und Ehrungen durchgeführt.
Zum Oberfeuerwehrmann wurden Martin Bauer, Malte Eggeling, Erik Hehl und Patrick Heiny befördert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Mirko Baucki und Rainer Bürkle befördert.
Das Bronzene Ehrenabzeichen für 15 Jahre Aktiven Dienst wurde Patrick Schmidt verliehen, das Silberne Ehrenabzeichen für 25 Jahre Aktiven Dienst wurde Philipp Schmidt verliehen und das Goldene Ehrenabzeichen für 40 Jahre Aktiven Dienst wurde Theodor Braun verliehen. Die Ehrungen wurden durch Herrn Bürgermeister Gräßle zusammen mit den Kommandanten durchgeführt.
Abschließend zur Jahreshauptversammlung ergriff Kommandant Markus Schüchtle noch einmal das Wort, um auf die geplanten Termine für das Jahr 2020 hinzuweisen. Aus gegebenem Anlass verzichten wir diese Termine hier aufzuführen. Sämtliche öffentliche Termine wurden zwischenzeitlich abgesagt.
Freundlich grüßt Sie ihre Feuerwehr Talheim. Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit.
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Die „112“ steht in ganz Europa für schnelle, zuverlässige und qualifizierte Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdienst.
Über die kostenfreie Telefonnummer 112 erhalten Hilfesuchende in allen Ländern der Europäischen Union Schutz und Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Um diese Nummer bekannter zu machen, findet am 11. Februar 2020 der europaweite Notruftag statt. Der Notruf 112 steht nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa für schnelle, zuverlässige Hilfe. Niemand muss sich einen Fragenkatalog oder Merksätze einprägen, um einen hilfreichen Notruf am Telefon absetzen zu können. Die Disponenten am anderen Ende der Leitung fragen alles ab, was sie wissen müssen. Da lautet die ganz einfache Devise: Dran bleiben! Außerdem erhält man bei Bedarf auch hilfreiche Anweisungen, was man selbst in diesem Moment tun kann. Fazit: „Ein Notruf kann Leben retten – und das in ganz Europa unter der einheitlichen Nummer 112!“
Absetzen eines Notrufs
Sie zücken Ihr Telefon, wählen den EU-weiten Notruf 112 und erreichen die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst. Was sind nun die wichtigsten Informationen für den Menschen am anderen Ende der Leitung?
Wo ist der Notfallort?
Hier ist nicht nur die möglichst genaue Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn zutreffend) hilfreich, sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Die Nennung des Ortes vermeidet, dass in mehreren Gemeinden Rettungskräfte alarmiert werden.
Was ist passiert?
Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Fahrzeuge und Einsatzkräfte
Wer ruft an?
Gerade, wenn eine Einsatzstelle beispielsweise beim außer Kontrolle geratenen Lagerfeuer im Wald schwer von außen zu finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die Leitstelle den Anrufer nochmals kontaktieren kann.
Warten auf Rückfragen!
Aufregung und Anspannung sind normal – schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf! Falls man nun in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die routinierten Leitstellenmitarbeiter dies abfragen. Daher sollte man nie als erster auflegen, sondern warten, bis die Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.
Quelle: Landesfeuerwehrverband Baden Württemberg
Medienteam KFV Heilbronn
Das Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr ist 27 Jahre alt. Bei der letzten Hauptuntersuchung kam es bereits zu Problemen, Sicherheitsgurte gibt es nicht, für die Geräte ist zu wenig Platz. Deshalb beschäftigte sich jetzt der Gemeinderat mit der Thematik. Weil zwei weitere Autos gekauft wurden und das Feuerwehrhaus neu gebaut wurde, hat sich die geplante Anschaffung für 2017 verschoben. Jetzt aber ist es an der Zeit, der Gemeinderat beschloss einstimmig eine Anschaffung. Zwischen 2023 bis 2025 soll das neue Fahrzeug geliefert werden.
Statt des angedachten LF 20 hat sich die Talheimer Feuerwehr inzwischen für ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) entschieden, das auch Geräte für die hydraulische Rettung bei Verkehrsunfällen an Bord hat. Bis zum 15. Februar stellt die Verwaltung den Förderantrag, ob er noch 2020 bewilligt wird, ist unklar. Talheim rechnet derzeit mit einem Zuschuss von 92âÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ000 Euro für das rund 400âÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ000 Euro teure HLF 20. bab
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Innenminister Thomas Strobl gibt die Zahlen der Feuerwerkstatistik 2018 bekannt. Dank der stabilen Personalausstattung der Feuerwehren konnte der Anstieg der Einsätze um mehr als 12 Prozent bewältigt werden. Innenminister Strobl erklärt: „Entgegen aller Prophezeiungen ist die Zahl der Einsatzkräfte bei unseren Gemeindefeuerwehren stabil geblieben.“
2018 waren – ähnlich wie im Jahr 2016 – viele Feuerwehren aufgrund von Extremniederschlägen, Stürmen und Überschwemmungen enorm belastet. Durch diese Naturereignisse sind die Einsatzzahlen bei der Technischen Hilfe landesweit um mehr als 20 Prozent in die Höhe geschnellt. In den besonders betroffenen Regierungsbezirken Karlsruhe und Stuttgart betrug die Zunahme der Einsätze bei der Technischen Hilfe sogar 25 bzw. 36 Prozent. Die 56.016 Technische Hilfe-Einsätze 2018 (2017: 46.565) wurden auch als absolute Zahl in den letzten 20 Jahren nur im Jahr 2013 mit seinen verheerenden Unwettern von Mai bis Juli und den daraus resultierenden 57.247 Einsätzen übertroffen.
Bei den Brandeinsätzen betrug die Steigerung 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (von 18.461 auf 19.736) und bei den sonstigen Einsätzen 10,9 Prozent (von 14.126 auf 15.664).
Da bei allen Einsatzkategorien 2018 eine Zunahme zu verzeichnen war, ist die Zahl der Einsätze und Alarmierungen auch absolut auf Höchststand. 2018 gab es mit 124.844 Einsätzen und Alarmierungen eine Steigerung um 12,2 Prozent (2017: 111.245).
„Solche Herausforderungen lassen sich nur bewältigen, wenn die Personalausstattung stabil bleibt und die technische Ausstattung nicht vernachlässigt wird“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, anlässlich der Vorstellung der Feuerwehrjahresstatistik 2018 in Stuttgart.
Bei den insgesamt 124.844 Einsätzen hatte die Technische Hilfeleistung mit 56.016 Einsätzen einen Anteil von 44,9 Prozent am gesamten Einsatzgeschehen und stellt wie auch in den Vorjahren das Haupttätigkeitsfeld der Feuerwehren dar. Gefolgt von den Fehlalarmen, die um 3 Prozent auf inzwischen 23.866 Fälle zugenommen haben und damit 19,1 Prozent aller Alarmierungen der Feuerwehren ausmachen (2017: 23.167). Erst an dritter Stelle finden sich die Einsätze zur Brandbekämpfung: Diese haben 2018 mit 19.736 Einsätzen (2017: 18.461) um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen und ergeben einen Anteil von 15,8 Prozent (2017: 16,6 Prozent) aller Feuerwehreinsätze.
Die Zahl der Feuerwehrangehörigen ist in den letzten Jahren trotz aller Unkenrufe stabil geblieben und in der Tendenz sogar leicht steigend. Im Jahr 2018 leisteten 111.482 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren ihren Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger (2017:110.958), davon 109.193 ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr (2017:108.724). Die Anzahl der weiblichen aktiven Mitglieder hat sich auch weiterhin leicht erhöht. Es gibt in Baden-Württemberg mittlerweile 6.489 Frauen in unseren Feuerwehren, was einem Anteil von 5,8 Prozent entspricht.
Die hervorragende Nachwuchsarbeit in unseren Jugendfeuerwehren hat sicherlich in nicht zu unterschätzendem Maße dazu beigetragen, dass der Personalbestand in den Einsatzabteilungen konstant ist. In Baden-Württemberg gibt es bei 93,2 Prozent der 1.099 Gemeindefeuerwehren eine Jugendfeuerwehr. Getragen durch ein ehrenamtliches Engagement, gewährleistet diese die beständige Nachwuchsarbeit und leistet damit ihren Beitrag, dass die kommunalen Feuerwehren auch zukünftig ihre Einsatzfähigkeit sicherstellen können. Die Jugendfeuerwehren leisten aber auch eine hervorragende Jugendarbeit. Sie sind weitaus mehr als eine Organisation zur Nachwuchsgewinnung. Insgesamt sind in den Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg 32.676 Kinder und Jugendliche aktiv und somit 3,6 Prozent mehr als 2017 (31.529).
„Die Zukunft wird auch bei den Jugendfeuerwehren weiblicher. Die Anzahl der Mädchen hat sich in den letzten 17 Jahren von 3.210 im Jahre 2001 auf jetzt 6.164 fast verdoppelt“, sagte Minister Thomas Strobl. Der Anteil der Mädchen in den Jugendfeuerwehren beträgt 18,9 Prozent und die absolute Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent angestiegen.
Bei vielen Feuerwehren im Land gibt es auch Kindergruppen in den Jugendfeuerwehren, damit die Nachwuchsarbeit schon früh beginnen kann. „Die Begeisterung, die hier entsteht, müssen wir erhalten, damit der Feuerwehrnachwuchs gesichert ist. Hierfür gilt mein Dank allen Betreuerinnen und Betreuern in der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg“, so Minister Strobl.
Bei den Altersabteilungen waren 2018 geringfügig weniger Senioren aktiv: 31.672 zu 31.838 im Jahr 2017. Allerdings lässt das die Vermutung zu, dass die Feuerwehrangehörigen erst später von den Einsatzabteilungen in die Altersabteilungen wechseln und länger in der Einsatzabteilung bleiben. Auch dies ist eine erfreuliche Entwicklung. Doch auch die Senioren in den Feuerwehren nehmen eine wichtige Rolle ein. Insbesondere bei der Versorgung, Logistik, Betreuung, Kommunikation und Wertevermittlung.
„Der Dienst in einer Feuerwehr ist in jedem Alter attraktiv – von der Kindergruppe bis in die Altersabteilung – von der Einsatzabteilung über die Werkfeuerwehren bis hin zu den Musikabteilungen mit 3.759 Musikerinnen und Musikern“, sagte der Innenminister.
Ebenso übernehmen zusätzlich zu den 111.482 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren die 6.212 Angehörigen in den 168 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg eine wichtige Aufgabe in der betrieblichen Gefahrenabwehr. Davon sind 1.249 als hauptamtliche Kräfte angestellt.
Im Jahr 2018 wurden 12.750 Personen von den Feuerwehren bei Brandeinsätzen und Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung gerettet und in Sicherheit gebracht (2017: 11.018). 1.504 Menschen mussten in diesem Jahr tot geborgen werden (Vorjahr 2017:1.549).
„Mein tiefer, herzlicher Dank gilt allen Menschen, die sich bei der Feuerwehr engagieren. Sie tragen ganz entscheidend zum Schutz unserer Bevölkerung bei. Mein Wunsch für sie alle ist, dass Sie stets gesund und unversehrt aus Ihren Einsätzen nach Hause zu ihren Familien zurückkehren mögen“, so Innenminister Thomas Strobl abschließend.
Weitere Informationen gibt es in der beigefügten Feuerwehrstatistik 2018.
Quelle: Innenministrium Baden-Württemberg
Medienteam KFV Heilbronn
Der Kommandant der Talheimer Feuerwehr, Markus Schüchtle, war mit seinen Feuerwehrkameraden nach einem Giftunfall rund um die Uhr an und in der Schozach im Einsatz.
Tagelang hielt die Chemikalie in Gruppenbach, Schozach und Neckar die Menschen in der Region in Atem. Tausende Fische verendeten, die Folgen für die Gewässer sind noch nicht absehbar − Umweltverbände sprechen davon, dass es Jahre dauern könnte, bis sich die Natur erholt.
Vor allem Feuerwehren aus Ilsfeld und Talheim waren im Einsatz, teilweise rund um die Uhr. Im Gespräch mit der Stimme berichtet der Kommandant der Talheimer Wehr, Markus Schüchtle, von ereignisreichen Tagen.
Wie ist die Lage in der Schozach, Herr Schüchtle?
Markus Schüchtle: Es werden noch tote Fische gefunden und eingesammelt. Manche Stellen in der Schozach sind drei Meter tief. Von dort kommen die Fische erst nach und nach an die Oberfläche.
Welches Gefühl dominiert, wenn Sie an die vergangenen Tage denken?
Schüchtle: Es ist eine Mischung aus Erleichterung und Ärger. Auf der einen Seite hätte es schlimmer kommen können, in dem beschädigten Behälter hätte noch Giftigeres sein können. Auf der anderen Seite ist es bitter, wenn durch so etwas Tiere sterben und der Fluss geschädigt wird. Am schlimmsten war die Ungewissheit.
Was meinen Sie?
Schüchtle: Nach dem Alarm am Vormittag sind wir am Donnerstag dorthin gefahren, wo Spaziergänger Schaum und tote Fische gemeldet haben. Das haben wir so vorgefunden. Aber es war völlig unklar, um welchen Stoff es geht und wo er herkommt. Auch, ob es für uns gefährlich ist, ins Wasser zu gehen.
Was haben Sie gemacht?
Schüchtle: Wir haben für Talheim Alarm ausgelöst, den Gerätewagen mit Messtechnik aus Lauffen und einen Fachberater Chemie angefordert, den Kreisbrandmeister alarmiert. Es wurden Proben genommen, es herrschte großes Rätselraten. Leider hat niemand zu dem Zeitpunkt die Dimension erkannt, zumal es Schaum auf der Schozach öfters gibt. Wären die Ergebnisse von Proben, die am Donnerstagvormittag genommen wurden, schneller bekannt gewesen, hätte man den Großeinsatz früher starten können. Was da schief gelaufen ist, weiß ich nicht.
Was waren vor allem die Schwierigkeiten dabei?
Schüchtle: Zum einen war es Donnerstagnachmittag gar nicht so einfach, ein Labor zu finden, das Proben untersuchen kann. Und, herauszufinden, ob die Belastung im Fluss zu- oder abnimmt. Als dann wenigstens klar war, dass Stoff und Konzentration für Menschen nicht gefährlich ist, haben wir beschlossen, das Flusswasser mit Wasser aus anderen Quellen zu verdünnen.
Wo bekommt man so viel Wasser her?
Schüchtle: Wir haben den Pächter des Tauchsteinsees gefragt, ob wir Wasser aus ihm entnehmen dürfen. Die Ilsfelder Kollegen haben Wasser aus dem See im Steinbruch gepumpt. Wasser stammte außerdem aus Grundwasserpumpen, ein Regenrückhaltebecken wurde teilweise abgelassen. Ziel war, die Schadstoffbelastung für die Ortschaften flussabwärts zu reduzieren.
Hat das funktioniert?
Schüchtle: Soweit ich gehört habe, ja. Flussabwärts sollen einige Fische überlebt haben. Aber die Belastung für die Kameraden war hoch.
Wie sah die Belastung aus?
Schüchtle: Wir haben die Pumpaktion die ganze Nacht aufrechterhalten und Schichten eingeteilt. Manche Kameraden haben Urlaub genommen. Da sind ein paar Tausend Arbeitsstunden zusammengekommen. Umso erfreulicher, dass sich schnell Freiwillige gefunden haben, die sich um Getränke und Stärkungen gekümmert haben.
Die Suche nach dem Verursacher wirkt wie ein Krimi.
Schüchtle: So ähnlich war es auch. Als am Freitagvormittag feststand, um welchen Stoff es sich handelt, gab es auch Hinweise, aus welchem Gebiet er kam. Die Polizei klingelte bei jedem Unternehmen. Freiwillig zugegeben hat aber niemand etwas, jeder einzelne Kanaldeckel musste angehoben und immer wieder Proben genommen werden. Dabei waren alle im Einsatz, von Feuerwehren und Polizei bis zu Landratsamt und Bauhöfen.
Wie kamen Sie auf die Spedition?
Schüchtle: Pläne der Kanalisation wurden besorgt, sie führten auf den richtigen Weg. Den Beweis lieferte am Ende die Simulation am Freitagabend. Da waren wir auf dem Firmengelände und haben Wasser aus dem Container laufen lassen und beobachtet, wie es seinen Weg bis in den Bach findet.
Was hat der Einsatz gekostet und wer bekommt die Rechnung?
Schüchtle: Das ist noch nicht klar. Es geht ja nicht nur um die geleisteten Stunden, sondern auch um Verbrauchsstoffe wie Benzin für die Pumpen. Unser Ansprechpartner, was Kosten angeht, ist die Gemeinde. Wer am Ende eine Rechnung bekommt, ist dann ihre Sache.
Alexander Klug, HSt
Bei seiner ersten Hauptversammlung als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Talheim (FFW) begrüßte Markus Schüchtle neben den Mitgliedern der Aktiven- und Altersabteilung auch Vertreter der Gemeinde und benachbarter Feuerwehren.
Auf die gestiegene Zahl an Einsätzen verwies Schüchtle in seinem Jahresrückblick. So wurden die 46 Männer und eine Frau der Einsatzabteilung im Jahr 2018 insgesamt 84 Mal alarmiert und leisteten 1176 Einsatzstunden. Bei einem Viertel der Alarmierungen handelte es sich jedoch um Fehlalarme, die überwiegend durch Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. In fünf Fällen musste die Wehr mittlere und kleine Brände löschen. Bei den restlichen 58 Alarmierungen standen technische Hilfeleistungen im Vordergrund.
Wie bei vielen anderen Feuerwehren auch, machten Unwetterlagen den Einsatzkräften besonders zu schaffen. Los ging es bereits am 3.âÂÂÂÂÂÂJanuar mit dem Sturmtief „Burglind“. Zur morgendlichen Hauptverkehrszeit mussten umgestürzte Bäume auf der BâÂÂÂÂÂÂ27 und der KâÂÂÂÂÂÂ2081 schnell beseitigt werden.
Starkregen Mit über 30 Einsätzen war der 9. Juni absoluter Spitzenreiter. Starkregen mit 70 Litern Niederschlag innerhalb einer Stunde hatte am frühen Abend für überschwemmte Straßen, ausgehobene Schachtdeckel und vollgelaufene Keller gesorgt. Obwohl alle Feuerwehrleute im Einsatz waren und die Feuerwehr Neckarwestheim Überlandhilfe leistete, waren die Freiwilligen damals bis nach Mitternacht ohne Pause im Einsatz gewesen. Personell und technisch ist die Wehr hier an ihre Grenzen gestoßen. Voller Einsatz war auch am 23.âÂÂÂÂÂÂSeptember gefordert, als das Sturmtief „Fabienne“ durchs Unterland fegte.
Schüchtle hob im Zusammenhang mit diesen Einsätzen das Pflichtbewusstsein der Ehrenamtlichen hervor. „In solchen Situationen verlassen manche ihre Familie und ihr Zuhause, um anderen Menschen uneigennützig zu helfen“, lobte er seine Mannschaft.
Auch Peter Schmidt von der Jugendfeuerwehr berichtete über seine fünfzehn Jungen und drei Mädchen nur Positives. Bürgermeister Rainer Gräßle dankte den Feuerwehrleuten für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit. „Wir können uns auf Sie verlassen. Sie gehen in den Einsatz, ohne zu wissen, was Sie erwartet“, sagte er voller Hochachtung.
Finanzspritze Gräßle betonte, dass sich die Gemeinde mit ihrer Unterstützung für die Feuerwehr nicht zu verstecken braucht. So steht aktuell die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens an für 80âÂÂÂÂÂÂ000 Euro. Zwei Einsatzkräfte erhalten dieses Jahr Unterstützung, damit sie die Fahrerlaubnis für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen machen können. Den Aktiven Jens Eisenmann und Jürgen Mooser überreichte der Bürgermeister das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber.
Harald Schmidt, HSt
Am Freitag, den 15.03. fand die jährliche Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Heilbronn in Schwaigern Stadtteil Stetten a. H. statt.
Kreisjugendfeuerwehrwart Timo Kraft eröffnete den Abend und begrüßte die 116 Delegierten.
In seinen diesjährigen Ausführungen und Statistikdaten wurde ausgeführt, dass zum ersten Mal seit Jahren die Mitgliederzahlen in der Jugendfeuerwehr rückläufig sind, wobei dies noch nicht beunruhigend ist, sondern wahrscheinlich den üblichen Schwankungen entspricht.
Des Weiteren beglückwünschte er die Feuerwehren die im vergangenen Jahr eine Kindergruppe eingeführt hatten. Somit hat der der Verband jetzt 15 solcher Gruppen. Auch ist positiv zu vermerken, dass die meisten Jugendgruppen inzwischen 14-tägig oder sogar wöchentlich üben.
Timo Kraft berichtete außerdem über verschiedene Termine, welche im Landkreis abgehalten wurden. Unter anderem waren dies diverse Ausschusssitzungen, Dienstbesprechungen der Jugendwarte und Betreuer, Treffen des Kreisjugendforums, Kreisjugendwartseminare, die Verbandsversammlung des LFV BW sowie zahlreiche weitere Treffen.
Bei den diesjährigen Wahlen wurden der Kreisjugendfeuerwehrwart, sein Stellvertreter, drei Beisitzer des Landkreises, ein Schriftführer und ein Kassenprüfer gewählt. Besonderheit in diesem Jahr ist, dass der Kreisjugendfeuerwehrwart ab dieser Wahlperiode 5 anstatt 3 Jahre im Amt verbleibt.
Als Kreisjugendfeuerwehrwart stellte sich wieder Timo Kraft, FF Lauffen a.N. zur Wahl. Er wurde wiedergewählt.
Der Kassenprüfer Thomas Rebholz, FF Neuenstadt a.K. wurde in seinem Amt bestätigt.
Als Schriftführerin wurde Christina Hauser, FF Leingarten neu ins Amt gewählt.
Der stv. Kreisjugendfeuerwehrwart Dominik Frank, FF Leingarten wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.
Als Beisitzer wurden Fabian Dembinski, FF Gundelsheim und Dominik Häberlein, FF Neckarsulm im Amt bestätigt. Tim Zartmann wurde neu ins Amt gewählt.
Im Anschluss an die Wahlen begrüßte Frau Rotermund, Bürgermeisterin von Schwaigern die Versammelten. Sie beglückwünschte alle frisch Gewählten. Des Weiteren lobte sie die Arbeiten aller Feuerwehren und vor allem die Arbeit, die die Freiwilligen in die Kinder- und Jugendgruppen investieren. Und freute sich, dass die Abteilung Stetten a. H. dieses Jahr ein 150 Jahr Jubiläum feiert.
Grußworte überbrauchten Thomas Maier, Dezernent des Landratsamtes Heilbronn sowie Reinhold Gall, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Alle lobten die gute Jugendarbeit, die in den Feuerwehren geleistet wird.
Dieses Jahr erhielten zwei Kameraden die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber:
Marcus Kühn, FF Offenau
Thomas Rebholz, FF Neuenstadt a. K.
An einem früheren Termin erhielten bereits folgende Personen die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber:
Nico Büttner, FF Rogheim
Bernhard Heinz, FF Zaberfeld
Jens Klärle, FF Bad Friedrichshall
Fabian Vogt, FF Ilsfeld
Marcel Hoffmann, Medienteam KFV Heilbronn
Das Warnportal des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wurde von Grund auf neu strukturiert und um weitere Funktionen ergänzt. Die Startseite leitet die Besucher der Webseite nun einfach und zielgenau und gibt Tipps zu richtigem Handeln in Notsituationen. Bei ausgedehnten Schadenlagen erhalten Sie einen guten Überblick.
Die wichtigsten Funktionen im Überblick:
- Kartendarstellung: Die Warnungen werden übersichtlich in einer Karte dargestellt. Durch einen Klick auf die Karte öffnen sich die zugehörigen Warnmeldungen.
- Kategorien: Die Meldungen können nach den drei Warnkategorien „Bevölkerungsschutz“, „Wetter-“ und „Hochwassermeldungen“ gefiltert werden.
- Ortsfilter: Im neuen System können die Warnmeldungen nach einem oder mehreren Stadt- oder Landkreisen gefiltert werden.
- RSS-Feed: Die über die Ortsfiltereingegrenzten Warnmeldungenlassen sich als RSS-Feed abonnieren. Mithilfe von Feed-Readern können Warnungen damit auf einergroßen Zahl von Endgeräten empfangen werden.
- Verlaufsanzeige: Die zu einem Ereignis gehörende Warnung, Aktualisierung und Entwarnung werdenzusammen dargestellt. So kann dieAbfolge der Meldungen nachvollzogen und weiterhin auf die ursprüngliche Warnung zugegriffen werden.
- Barrierefreiheit: Die Seite wurdeauch für hör- und sehbehinderteMenschen angepasst. Gebärdensprachvideos erklären die Funktionen der Webseite und die Textesind für den Einsatz von Screenreader-Software optimiert.
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren! Am besten gleich lossurfen auf http://www.warnung.bund.de.
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg
Medienteam KFV Heilbronn
Egal ob Müllfahrzeug, Rettungswagen oder Feuerwehr, alle haben dasselbe Problem, zugeparkte Straßen und Bäume die, die Fahrbahn zusätzlich verengen.
Am Freitag, den 14.09.2018 startete die Feuerwehr Talheim zusammen mit der Ortspolizeibehörde um 20:00 Uhr eine Kontrollfahrt durch die Talheimer Straßen.
Immer wieder kamen wir dabei in Situationen in denen es eng oder zu eng zuging, sodass ein durchkommen teilweise nicht möglich war. Immer wieder wurden Informationszettel an die Scheiben der betroffenen PKW gehängt, Strafzettel gab es an diesem Abend keine.
Vielen Bürgern ist es wohl schlicht nicht bewusst, wie groß ein Feuerwehrfahrzeug mit seiner 2,5m Bereite, bis zu 10m Länge und einer Höhe von 3,3m wirklich ist.
Ebenso ist es vorgeschrieben, dass nach dem Parken eine Restfahrbahnbreite von 3,05m für solch große Fahrzeuge frei sein muss.
Da wo wir mit den parkenden PKW keine Probleme hatten wurden wir dann stellenweise durch Bäume und Hecken die in die Fahrbahn ragten ausgebremst. Deshalb muss neben der Fahrbahnbreite auch eine lichte Höhe von 4,5m bei Bäumen einzuhalten, damit auch hier freie Fahrt besteht.
Einige Anwohner konnten persönlich angetroffen und die Situation konstruktiv aufklärend besprochen werden.
Positiv war an diesem Abend anzumerken, dass wir in den meisten Straßen gut durchkamen, da die PKW ordnungsgemäß geparkt und die Bäume und Hecken entsprechend zurückgeschnitten waren
Wir bitten sie deshalb, achten sie auch in Zukunft darauf wie sie parken, damit wir als Feuerwehr oder auch andere Hilfsorganisationen wie der Rettungsdienst im Notfall freie Fahrt haben. Unterstützen sie uns bei Notfällen, um unnötige Zeitverluste zu vermeiden.
Ebenso benötigen wir auch Platz um bei einem Notfall unsere Ausrüstung aus den Fahrzeugen entnehmen und aufbauen zu können. Deshalb sollte nicht nur das Fahrzeug gerade so durchpassen, sondern auch der Platz von 3,05m mindestens vorhanden sein.
Ihre Feuerwehr Talheim
Unsere Freizeit, für Ihre Sicherheit
Robin Scheithauer, Feuerwehr Talheim
Kai Hoffmann ist seit 34 Jahren Gerätewart bei der Freiwilligen Feuerwehr Talheim. Ohne ihn geht gar nichts, das weiß auch der Kommandant. Hoffmann ist ein Tüftler und repariert fast alles selbst.
Die Werkbank erstreckt sich fast über die gesamte Breite des Raumes. An der Wand ist fein säuberlich das Werkzeug aufgehängt. Regale und Schränke sind ordentlich eingeräumt, in der Ecke steht ein Schweißgerät. Damit hat Kai Hoffmann die Wechselplattform zusammengeschweißt, die er noch anstreicht und mit Alu auskleidet. Etwa 30 Stunden benötigt er für jedes Exemplar. Fünf möchte er fertigen, um schnell die Gerätschaften für einen Unwettereinsatz oder das Verkehrsabsperrmaterial einladen zu können. Hoffmann ist Gold wert bei der Freiwilligen Feuerwehr Talheim. „Er ist der wichtigste Mann“, sagt denn auch Kommandant Markus Schüchtle. Denn ohne Hoffmann geht gar nichts.
Ein Gerätewart ist wie ein Hausmeister
„Die Gerätewarte haben bei der Feuerwehr am meisten zu tun“, weiß Hoffmann. Wenn man seine „Arbeitsplatzbeschreibung“ hört, dann übertreibt er nicht. Alles, was sich hinter der Tür des Mannschaftsraums befindet, ist sein Revier: Fahrzeug- und Kalthalle, Schwerlastregal, Waschküche. „Ein Gerätewart ist wie ein Hausmeister“, sagt Hoffmann.
Er kann an einer Hand abzählen, wann in den vergangenen 30 Jahren ein Einsatzfahrzeug per Fremdauftrag inspiziert oder repariert werden musste. Service, Wartung, Vorbereitung für die Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfungen macht der Feuerwehrmann selbst. Als Kraftfahrzeugmeister ist er vom Fach und kann Aufgaben in der Werkstatt seines Arbeitgebers erledigen. Eine technische Ausbildung sollte man in dieser Funktion schon haben, betont er.
Umfeldbeleuchtung für Tanklöschfahrzeug angebracht
„Ich schaue nach, ob jeder Deckel drauf ist und die Ausrüstung am richtigen Platz. Wenn was kaputt ist, wird das von den Kameraden gemeldet.“ Er ist in Kontakt mit Herstellern von Ausrüstungsgegenständen, erstellt für neue Fahrzeuge das Leistungsverzeichnung. Hoffmann zeigt auf das TLF 16/25: Auf dem Tanklöschfahrzeug hat er eine Umfeldbeleuchtung angebracht. Auch den Stromlaufplan hat er selbst entwickelt. Tüfteln ist sein Ding. Das erkennt man auch in der Kalthalle, wo die Teile für Gassenfeschthütten fest in Verankerungen, die Kai Hoffmann gebaut hat, stecken.
Dort liegen auf Rollwagen gelbe und weiße Schläuche unterschiedlicher Länge, die in der zentralen Schlauchwerkstatt in Heilbronn gewaschen und geprüft worden sind und nun wieder ins Lager zu den anderen Reserveschläuchen kommen. Auch Atemschutzgeräte fährt Hoffmann zum Befüllen und Warten nach Heilbronn. Seit dem Umzug ins neue Feuerwehrhaus an der Horkheimer Straße vor drei Jahren erübrigt sich der Transport der Uniformen. Denn jetzt gibt es vor Ort Waschmaschine und Trockner, die der Gerätewart befüllt.
Im Neubau ist mehr Platz
Apropos Neubau. Der große Vorteil für den Gerätewart: Er hat mehr Platz, was seine Tätigkeit erleichtert, zudem hat er alle Räumlichkeiten auf einer Ebene. Der Nachteil: „Die Arbeit hat sich vermehrt“, weil mehr Gerätschaften untergebracht werden können.
„Ich täte fast sagen, dass er täglich hier ist. Er wird es nur nicht zugeben“, sagt Kommandant Schüchtle. Er kennt seinen Kameraden gut. „Es kommen einige Stunden im Jahr zusammen“, sagt der bescheiden, präzisiert dann aber doch: „Es sind annähernd 400 Stunden.“ Wenn man alles hundertprozentig machen wollte, könnte man selbst für Talheim einen Halbtags-Gerätewart einstellen.„ Der 53-Jährige versieht seinen Dienst, wie der Rest der Truppe, im Ehrenamt. “Man will ja der Gemeinschaft etwas Gutes tun„, begründet er seinen Einsatz.
“Man muss den Gerätewart gut hegen und pflegen„, ist Schüchtle bewusst, wie wertvoll ein Mann wie Hoffmann ist. Dem ist allerdings klar: “Wenn was nicht geht, ist immer der Gerätewart schuld.„
Schüchtle ist neben Hoffmann der einzige der Talheimer Feuerwehr mit Gerätewart-Ausbildung. Die dauerte damals 14 Tage an der Landesfeuerwehrschule. Heute sind es zwei Tage auf Kreisebene. “Da kann man gar nicht mehr so viel vermitteln„, meint Schüchtle.
Aktive & Fuhrpark: In der Freiwilligen Feuerwehr Talheim versehen aktuell 48 Männer und eine Frau ihren Dienst. Der Fuhrpark besteht aus einem TLF 16/25 (Tanklöschfahrzeug), einem LF 8/6 (Löschfahrzeug) einem GW-L2 (Gerätewagen Logistik) und einem Mannschaftstransportwagen, Baujahr 1993. Die Ausschreibung für den neuen MTW ist schon erfolgt.
Sabine Friedrich, HSt
Die gesamten 30 Jahre war es dem geschiedenen Kommandanten Gerhard Schmidt immer ein Anliegen die Belange der Jugend zu fördern. Bei der Feuerwehr Talheim hatte er immer ein offenes Ohr und was stets tatkräftig zur Stelle, wenn die Jugendfeuerwehr Hilfe brauchte. Selber Vater von drei Kindern war das für Ihn immer ein wichtiges persönliches Anliegen. So kam es dazu das Gerhard Schmidt bei der Winterfeier 2017 der Feuerwehr Talheim verkündete, dass die Einnahmen aus der Getränkekasse der Feier dieses Jahr einem guten Zweck zukommen sollte. Die „Große Hilfe für Kleine Helden“ hatte er sich ausgesucht. Die Arbeit der 2009 von Ralf Klenk einem Heilbronner Unternehmer gegründeten Stiftung findet er einfach außergewöhnlich.
Bei der Winterfeier kam schon eine beträchtliche Summe zusammen. Das war der Kameradin und den Kameraden der Feuerwehr Talheim aber noch nicht genug. Mehr sollte es werden. Somit beschloss man mit der Spendenübergabe noch eine Weile zu warten. Die Jahreshauptversammlung für das Jahr 2017 stand noch ins Haus.
Während seiner Abschiedsrede betonte Gerhard Schmidt erneut die Notwendigkeit der Jugendarbeit sowie die Arbeit solcher Stiftungen, welche mit Ihrer Arbeit insbesondere Kindern und Familien zur Seite stehen die von Krankheit aus dem nichts heraus getroffen wurden. Diese bewegende Rede motivierte die Anwesenden Mitglieder noch einmal mehr die Spendenkasse zu füllen. Am Ende des Abends hatte man zusammen mit der Summe von der Winterfeier die stattliche Summe von 1500€ zusammengetragen.
Ab hier ging alles sehr zügig von statten. Thomas Müller organisierte mit der Stiftung „Große Hilfe für kleine Helden“ einen Termin zur Übergabe der Spende. Ein großer Scheck wurde durch die Kreissparkasse Talheim bereitgestellt und fein säuberlich beschriftet. Der Termin am 26.04.2018 konnte kommen.
Eine kleine Abordnung der Feuerwehr Talheim besuchte die Stiftungsgeschäftsführerin Angelika Wolf in der SLK-Kinderklinik in Heilbronn. Frau Wolf war es ein Anliegen, die Kameraden darüber zu informieren, wofür die Spendensumme verwendet werden soll.
Bei einem Rundgang über die Kinderonkologische Station des Kinderkrankenhauses in Heilbronn, konnte Frau Wolf den Kameraden aus Talheim einen Einblick über die schon geleistete Arbeit auch die noch kommende Projekte geben.
Gemeinsam für „kleine Helden“: An der Kinderklinik der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH werden jährlich mehr als 16.000 Kinder ambulant versorgt und 6.000 Kinder stationär behandelt. Dies sind Zahlen, die erahnen lassen, wie wichtig für die Betroffenen eine bestmögliche regionale Versorgung ist. Dank Spenden ermöglicht „Große Hilfe für kleine Helden“ an der Heilbronner Kinderklinik seit nunmehr 8 Jahren ein ganzheitliches Therapiekonzept, welches die medizinische Behandlung der jungen Patienten maßgeblich unterstützt – sowohl während des Krankenhausaufenthaltes, als auch in der oftmals schwierigen Zeit danach. Dazu gehören die Erfüllung von Herzenswünschen schwer erkrankter Kinder, die Besuche der Klinikclowns, die Einzelfallhilfe, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst, die Sozialmedizinische Familiennachsorge, die Musik-, Kunst-und Reittherapien, das „Virtuelle Klassenzimmer“, die Geschwisterkindbetreuung und die Finanzierung hochmoderner medizinischer Ausstattung. Alles mit dem Ziel, gemeinsam den
jungen Patienten und ihren Familien zur Seite zu stehen, damit sie ihren Alltag, trotz schwerer Erkrankung, meistern.
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Trockene Vegetation und hohe Temperaturen: Bei den aktuellen Witterungsverhältnissen genügt bereits eine fahrlässig weggeworfene, glimmende Zigarette, um die Natur in Brand zu setzen. „Vegetationsbrände können sich rasend schnell ausbreiten und etwa Getreidefelder komplett vernichten“, warnt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).
Die Feuerwehren geben vier Tipps zum Vermeiden von Bränden:
- Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
- Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.
- Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten.
- Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband
Medienteam KFV Heilbronn
Interview Landesbranddirektor Karsten Homrighausen sieht keine Alternative zu Freiwilligen Feuerwehren und will Personalgewinnung intensivieren. Im Kampf gegen Gaffer spricht er sich für Sanktionen aus. Probleme gibt es immer noch auf Autobahnen.
Kleine Brände, große Brände, Unfälle auf der Autobahn oder gefangene Katzen: Jeden Tag sind Feuerwehrleute im Einsatz. Meist sind das Ehrenamtliche, die großen Einsatz zeigen. Fast 7000 Aktive sind es in der Region Heilbronn und in Hohenlohe.
Im Interview mit der Heilbronner Stimme würdigt Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen den Einsatz der Wehren und kritisiert Gaffer, die die Arbeit der Rettungskräfte behindern.
Herr Homrighausen, wäre ein Schutz der Bevölkerung ohne Freiwillige Wehren denkbar?
Karsten Homrighausen: Aus meiner Sicht: nein. Sie sind aus unserem System nicht wegzudenken. Wir haben im Land 1098 Gemeindefeuerwehren mit rund 170.000 Angehörigen. Davon sind fast 98 Prozent ehrenamtlich und über 110.000 Frauen und Männer in den Einsatzabteilungen tätig. Diese Zahlen allein unterstreichen die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren.
Wie beurteilen Sie die Personalentwicklung?
Homrighausen: Wir setzen stark auf die Nachwuchsförderung. Die Jugendfeuerwehren wachsen stetig, es sind inzwischen mehr als 30.000 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren der Gemeinden aktiv. Mit den Nachwuchsgruppen erreichen wir eine frühzeitige Bindung junger Menschen an die Organisation „Feuerwehr“. Zusätzlich werden Gruppen in den Jugendfeuerwehren für Kinder ab sechs Jahren angeboten. In diesem Alter sind die Kinder zeitlich eher verfügbar, bevor später dann oftmals Ganztagsschule und andere Verpflichtungen hinzukommen.
Bei welchen Bevölkerungsgruppen sehen Sie noch Potenzial. In der Region Heilbronn sind beispielsweise gerade mal knapp sieben Prozent der Aktiven weiblich.
Homrighausen: Auch ich sehe dort noch Potenzial, das ist unstrittig. Vor dem Hintergrund der Tagesverfügbarkeit − das heißt: Wer steht tagsüber für den Einsatz der Feuerwehr zur Verfügung? − haben wir die rechtliche Möglichkeit geschaffen, zwei Gemeindefeuerwehren angehören zu können: am Wohn- und am Arbeitsort. Zusätzlich müssen wir noch schauen, wer tagsüber im Ort einsetzbar ist. Das sind zum Beispiel Selbstständige, aber auch Hausfrauen und Hausmänner und Mitmenschen aus anderen Kulturkreisen. Aufgabe ist es, diese Menschen anzusprechen und Berührungsängste sowie Hemmnisse abzubauen. In den Feuerwehren gibt es eine Vielzahl von Aufgaben, da können wir alle gebrauchen, die Interesse an der Feuerwehr haben und sich für das Gemeinwohl einsetzen möchte.
Man erlebt immer wieder Feuerwehrleute als Saalordner oder Parkplatzeinweiser. Wird den Aktiven zu viel zugemutet?
Homrighausen: Das ist eine Gratwanderung, bei der wir Führungskräfte selbstkritisch genug sein müssen. Immer dann, wenn wir erkennen, dass das Tagesgeschäft die Aktiven so stark belastet, dass es keine Ressourcen mehr gibt, müssen wir uns von anderen Aufgaben frei machen. Aber: Manchmal wird auch Wert darauf gelegt, sich über Einsätze hinaus einbringen zu können.
Welche Rolle werden intensive Kooperationen oder gar Fusionen spielen?
Homrighausen: Bei all diesen Überlegungen ist stets die Leistungsfähigkeit und hier vor allem die Tagesverfügbarkeit in den Fokus zu nehmen. Es gibt bereits gute Modelle, bei denen tagsüber die bei der Kommune beschäftigten Personen zum Einsatzdienst der Feuerwehr herangezogen werden. Ohne Fusion kann man zum Beispiel aber auch bei Einsätzen die Nachbargemeinde mitalarmieren. Sofern Kommunen Fusionsbestrebungen an uns herantragen, bei denen die Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr im Mittelpunkt steht, sind wir grundsätzlich offen.
Mit Lehrensteinsfeld und Ellhofen gibt es ein regionales Beispiel einer gelungenen Fusion − wenn diese auch erst nach langen Diskussion zustande kam. Gibt es ähnliche Fälle im Land?
Homrighausen: Eine Fusion bietet natürlich Chancen. Aber auch Konfliktpotenzial. Wir kennen Zusammenlegungen, bei denen Feuerwehrleute ausgetreten sind, weil sie nicht einverstanden waren. Hier gilt es für unsere gemeinsamen Werte und Ansichten zu werben. Werte wie Kameradschaft, Respekt, Verantwortungsbewusstsein und Toleranz. Selten sind Fusionen von Gemeindefeuerwehren, öfter kommt es zur Zusammenlegung von Abteilungen in einer Kommune.
Einsatzkräfte der Polizei werden zunehmend mit Gewalt und Respektlosigkeiten konfrontiert. Geht es der Feuerwehr ähnlich?
Homrighausen: Gewalt gegen Einsatzkräfte geht gar nicht. Diese Vorfälle müssen von Staat und Gesellschaft mit aller Härte sanktioniert werden. Dieses Thema beschäftigt uns vor allem in den Ballungszentren. Also dort, wo Menschen anonym bleiben. Im Land sind derartige Fälle − Gott sei Dank − noch nicht systematisch in Erscheinung getreten. Das mag auch daran liegen, dass die Aktiven, insbesondere im Ehrenamt, in ihrer Gemeinde bekannt sind. Bei der Einstufung von ausfälligen Bemerkungen und Kommentaren als verbale Gewalt ist aber auch zu berücksichtigen, dass sich betroffene Menschen bei Einsätzen in besonders belastenden Extremsituationen befinden.
Auf der A3 haben Feuerwehrleute Gaffer mit dem Strahlrohr vertrieben. Was muss getan werden, um der Schaulustigen Herr zu werden?
Homrighausen: Es ist noch viel deutlicher zu machen, dass dies die Einsatzkräfte massiv behindert. In der Gesellschaft muss sich das Bewusstsein durchsetzen, dass so etwas nicht sein darf. Der Gesetzgeber hat ja auch schon nachgebessert. Sehr kritisch zu beobachten ist die Entwicklung in den Sozialen Netzwerken, in denen ja zuweilen Bilder von Unfällen oder Unglücken landen. Sehr schnell sind hier auch Persönlichkeitsrechte verletzt.
Ein anderes Bewusstsein wäre auch mit Blick auf das Thema Rettungsgasse notwendig?
Homrighausen: Eine Informationskampagne des Landes soll genau das erreichen. Mit dem Wissen der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit müssen wir noch stärker in die öffentliche Erklärung um eine öffentliche Missbilligung zu schaffen. Dazu gehört aber auch, Verfehlungen zu sanktionieren.
Trägt die Kampagne erste Früchte?
Homrighausen: Nach den aktuellen Meldungen offensichtlich noch nicht umfangreich genug. Hier gilt es, ständig auf die dringende Notwendigkeit eines freigehaltenen Rettungsweges hinzuweisen − bereits wenn sich ein Stau bildet. Grundsätzlich möchte ich niemanden unterstellen, dass er mutwillig die Gasse zumacht. Es fehlt noch am Automatismus, intuitiv das Richtige zu tun.
Aus der Feuerschutzsteuer fließen dieses Jahr zwar 56 Millionen Euro in die Gemeindewehren. Trotzdem gibt es einen Investitionsstau. Der Landesfeuerwehrverband fordert mehr Geld. Greift das Land tiefer in die Tasche?
Homrighausen: Zunächst einmal ist es ein Erfolg, dass das Land das Aufkommen aus dieser Steuer für das Feuerwehrwesen vollständig zur Verfügung stellt. Das Volumen der diesjährigen Beschaffungsanträge ist schon geringer als im Vorjahr. Wir sind somit dabei, den sogenannten Antragsstau abzuarbeiten.
Passt die Ausrüstung?
Homrighausen: Ja, das sehe ich so. Zum einen treiben die Feuerwehren vor Ort einen großen Aufwand, um ihre Fahrzeuge und Geräte vorbildlich in Ordnung zu halten. Dafür verdienen sie ein gewaltiges Lob. Zum anderen verfügen sie über eine insgesamt moderne Ausrüstung.
Der Leiter der Landesfeuerwehrschule, Thomas Egelhaaf, hat angeregt, die Ausbildung und Fortbildung der Feuerwehrleute weiter zu verbessern. Teilen Sie dies?
Homrighausen: Seine Anregungen teile ich uneingeschränkt. Die Zusammenlegung der beiden Standorte der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal verbunden mit zusätzlichen Gebäuden und Räumen ist ein wesentlicher Schritt zur Ausbildung der kurzen Wege. Vor allem bei den Lernräumen und -möglichkeiten wurden dabei zeitgemäße didaktische und methodische Konzepte berücksichtigt.
Reto Bosch, HSt
DFV-Präsident Hartmut Ziebs dankt zum Florianstag am 4. Mai für Engagement
Sie sind haupt- und ehrenamtlich zur Stelle, wenn es brennt, wenn Menschen in einem Unfallwagen eingeklemmt sind oder ein Sturm wütet. Sie bringen Kindern und Jugendlichen bei, wie man Schläuche auswirft, Knoten knüpft und Teamgeist aufbaut. Sie sind von Kindesbeinen an mit vollem Engagement dabei. Sie retten, löschen, bergen und schützen mit Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Ideenreichtum und viel Idealismus. „Ich danke allen 1,3 Millionen Menschen in der Feuerwehr für ihren Einsatz!“, erklärt Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), zum Florianstag am Freitag, 4. Mai 2018.
Das Feuerwehrsystem in Deutschland setzt sich aus den Freiwilligen Feuerwehren, den Berufsfeuerwehren und den Werkfeuerwehren zusammen. Die Jugendfeuerwehren sind mehr als nur die wichtigste Nachwuchsquelle für die Einsatzabteilungen, sondern auch eine der größten Jugendorganisationen in Deutschland. Hier stehen für mehr als 249.000 Kinder und Jugendliche Feuerwehrtechnik und allgemeine Jugendarbeit auf dem Programm.
Florianstag: Florian von Lorch war Oberbefehlshaber einer Feuerbekämpfungseinheit im ausgehenden 3. Jahrhundert. Der Schutzpatron der Feuerwehr starb am 4. Mai 304 im heutigen Lorch (Österreich). An seinem Namenstag werden unter anderem Messen abgehalten, um aller Feuerwehrangehörigen zu gedenken, die sich selbstlos für andere einsetzen.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband
Medienteam KFV Heilbronn
Zur diesjährigen Dienstversammlung der Feuerwehren des Landkreises konnte Landrat Detlef Piepenburg eine stattlich Anzahl an Gästen und Ehrengästen in der Georg-Kropp-Halle in Wüstenrot willkommen heißen. Er machte deutlich, wie wichtig das freiwillige Engagement der Feuerwehrfrauen und –männer ist. „Eine sachgemäße Ausstattung in Verbindung mit einer guten Ausbildung bringt Sicherheit im Einsatz“, so Piepenburg
Bürgermeister Timo Wolf stellte seine Gemeinde in einem kurzen Imagefilm vor und sprach den Feuerwehrangehörigen seinen Dankt für Ihre professionelle Arbeit aus.
Kreisbrandmeister Uwe Vogel blickte ausführlich auf das vergangene Jahr zurück. Die beiden Gerätewagen-Messtechnik wurde im Rahmen der Dienstversammlung im November offiziell in Dienst genommen. Sie sind, wie die beiden Vorgängerfahrzeuge, bei den Feuerwehren Neckarsulm und Lauffen a.N. stationiert.
Mit Blick auf das Einsatzgeschehen musste er resümieren, dass die Autobahnen weiterhin einen besonderen Brennpunkt darstellen. Die Gesamtzahl der Einsätze ist zwar leicht gesunken, dies hängt im Wesentlichen mit dem Unwettergeschehen im Jahr 2016 zusammen. Allerdings gab es bei den Brandeinsätzen eine deutliche Steigerung. Insgesamt wurden von den Landkreiswehren 3.926 Einsätze bewältigt.
Im Bereich der Integrierten Leitstelle (ILS) liegt der Schwerpunkt einmal beim anstehenden Austausch der Hard- und Software. Ebenso wurden Maßnahmen zur Netzoptimierung für die digitale Alarmierung durchgeführt. Auch die Einführung des Digitalfunk wirft so langsam seine Schatten voraus.
Von der ILS wurden im Jahr 2017 insgesamt 113.926 Einsätze bearbeitet. Darunter waren auch 95 sogenannte Telefonreanimationen, bei den der Disponent einen Laienhelfer per Telefon bei der Reanimation anleitet.
Dank der unermüdlichen Arbeit in den Jugendfeuerwehren ist der Personalstand nach wie vor äußerst erfreulich. Zum Jahresende gibt es sowohl bei den Einsatzabteilungen als auch bei den Jugendfeuerwehren den höchsten Personalstand aller Zeiten!.
Von 34 Anträgen auf Landesförderung von Beschaffungen konnten 13 bewilligt werden. Dabei handelt es sich um 3 Baumaßnahmen und 9 Fahrzeugbeschaffungen mit Gesamtkosten in Höhe von 8,024 Mio. Euro.
Verbandsvorsitzender Reinhold Gall ging zu Beginn seiner Ausführungen auf die soziale Netze und ihre Probleme ein. Insbesondere die Berichterstattung über das Einsatzgeschehen soll den Feuerwehrangehörigen vorbehalten bleiben, die damit beauftragt sind.
Er mahnte die Kommandanten eindringlich, sich bei Einsätzen auf die im Feuerwehrgesetzt definierten Kernaufgaben zu konzentrieren und die Einsatzkräfte nicht mit zusätzlichen Tätigkeiten zu belasten.
Die Nachwuchs- und Mitgliederwerbung muss weiterhin einen hohen Stellwert einnehmen. Mit Blick auf den demographischen Wandel wird dies künftig noch viel mehr Bedeutung bekommen. Die Jugendfeuerwehren stellen dabei eine wichtige Investition in die Zukunft dar, da sich der Großteil der Einsatzkräfte aus den Jugendabteilungen rekrutiert.
Inzwischen sind 6 Linienbusse im Landkreis mit einer Werbebeklebung unterwegs.Gall nutzte die Veranstaltung um den im Herbst dazugekommen Unternehmen, es sind dies die Firmen Ruoff aus Neuenstadt a.K., Zartmann aus Neckarsulm und Zügel aus Wüstenrot, für ihre Partnerschaft zu danken. Es ist nicht alltätglich, dass Busunternehmen die Werbeflächen kostenlos zur Verfügung stellen. Zum Dank verlieh er jedem Unternehme das Förderschild „Partner der Feuerwehr“
In ihrem Jahresrückblick konnte Frauensprecherin Stefanie Göttert wiederum von zahlreichen Aktivitäten berichten. Im Mai gab es in Kornwestheim einen Workshop Biogas – Photovoltaik - Strahlrohrtraining und e-mobilität. Im April wird es einen Workshop Technische Hilfeleistung geben. Auf Grund der hohen Nachfrage wird im Herbst noch einen Wiederholungstermin folgen.
Altersobmann Reinhold Korb berichtet vom Ausflug nach Rothenburg o.T. und warf seinen Blick auch schon auf den diesjährigen Ausflug, der die Kameraden nach Mannheim führen wird.
Volker Lang, Pressesprecher KFV Heilbronn
Am Freitag, den 16.03. fand die jährliche Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Heilbronn in Wüstenrot statt.
Kreisjugendfeuerwehrwart Timo Kraft eröffnete den Abend und begrüßte die 118 Delegierten.
In seinem Bericht konnte er unter anderem darüber berichten, dass die Zahl an Jugendlichen in der Jugendfeuerwehrwehr stetig steigt. Auch freut es ihn, dass es immer mehr Kinderfeuerwehren im Landkreis gibt.
Im Bereich des Terminrückblickes konnte Timo Kraft von zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehren im Landkreis berichten. Dies waren unter anderem die Adventure-Tour und Abnahme der Jugendflamme Stufe 2 und 3.
Der nächste Tagesordnungspunkt galt den Wahlen. Gewählt wurden 1x Beisitzer/in Landkreis und 1x Kassenprüfer/in.
Beisitzer wurde Sina Haag, FF Möckmühl und als Kassenprüfer wurde Barbara Wagner, FF Neudenau im Amt bestätigt.
Als neuer Beisitzer des Stadtkreises stellte sich Markus Knobloch vor.
Grußworte überbrachten Timo Wolf, Bürgermeister der Stadt Wüstenrot, Thomas Maier, Dezernent des Landratsamtes Heilbronn sowie Reinhold Gall, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn.
In der Richtlinie über die Beantragung und Verleihung von Ehrungen und Auszeichnungen und Regelung über Abzeichen der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg wird beschrieben, welche Voraussetzungen für die verschiedenen Ehrennadeln vorliegen müssen.
Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber:
Ehrung eines Feuerwehrangehörigen, der mindestens fünf Jahre die Funktion eines Jugendfeuerwehrwartes bekleidet hat;
Ehrung eines Feuerwehrangehörigen, der für mindestens fünf Jahre die Jugendfeuerwehr als Jugendleiter unterstützt hat;
Ehrung für Feuerwehrangehörige, die mehrjährige qualifizierte Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr als Funktionsträger auf Gemeinde-, Stadt-, Kreis- oder Landesebene vorweisen können; in begründeten Einzelfällen kann von den zeitlichen Einschränkung abgewichen werden.
Diese Ehrennadel soll bei einer Veranstaltung der Kreisjugendfeuerwehr durch ein Mitglied des Landesjugendfeuerwehrausschusses verliehen werden.
Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold:
Ehrung eines Feuerwehrangehörigen für außergewöhnliches Engagement in der Jugendfeuerwehrarbeit;
Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber muss bereits verliehen sein.
Diese Ehrennadel soll bei einer Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg oder einer würdigen Veranstaltung auf Kreisebene vom Landesjugendfeuerwehrwart oder dem Stellvertreter verliehen werden.
Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber erhielten:
Elke Stengel, Pfaffenhofen
Matthias Bernet, Beilstein
Gerhard Schmidt, Talheim
Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold erhielt:
Emanuel Wilske, Weinsberg
An einem früheren Termin erhielten bereits folgende Personen die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Silber:
Rüdiger Bauch, Eppingen
Timo Brüstle, Eppingen
Oliver Freyer, Bad Rappenau
Matthias Groß, Neckarwestheim
Timo Kraft, Lauffen
Ralf Kuttruff, Bad Rappenau
Benjamin Lutz, Lauffen
Gerald Starzl, Ittlingen
Ebenfalls an einem früheren Termin erhielt bereits Thomas Konrad, Bad Rappenau die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold.
Marcel Hoffmann, Medienteam KFV Heilbronn
Die Weichen für die Zukunft sind gestellt: Bei der Freiwilligen Feuerwehr Talheim hat eine neue Ära begonnen. Nach 30 Jahren hat Kommandant Gerhard Schmidt (63) sein Amt abgegeben. Sein Stellvertreter Markus Schüchtle (51) ist bei der Hauptversammlung mit 38 von 41 Stimmen zu seinem Nachfolger gewählt worden.
Neuer Stellvertreter
Neuer zweiter Mann ist Robin Scheithauer (26). Zusammen mit dem fünfköpfigen Ausschuss, der ebenfalls für fünf Jahre bestimmt wurde, ist das Duo künftig für die 83 Mitglieder umfassende Talheimer Wehr verantwortlich.
In der März-Sitzung muss noch der Gemeinderat die neue Feuerwehrführung bestätigen. „Allerhöchsten Respekt“ zollte Kreisbrandmeister Uwe Vogel dem scheidenden Kommandanten im Namen des Landkreises. „Wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn ziehen.“ Es sei außergewöhnlich, dass jemand 30 Jahre lang die Verantwortung trage. „Eine so lange Dienstzeit wird es so bald nicht mehr geben. Der Trend ist heute ein anderer.“ Vogels Stellvertreter Heiner Schiefer, Kommandant in Lauffen, verriet, dass Gerhard Schmidt in seiner 30-jährigen Amtszeit drei Kommandanten in der Nachbarstadt erlebt habe. Er lobte die „gute Kameradschaft unter den gut ausgebildeten 43 Aktiven, die 365 Tage im Jahr für die Bürger da sind“ und eine „gute Tagesverfügbarkeit“ habe.
Werdegang aufgezeigt
Als Schmidt 1988 zum ersten Mal an die Spitze der Talheimer Wehr gewählt wurde, war er schon 13 Jahre ihr Mitglied. Bürgermeister Rainer Gräßle listete den Werdegang des Winzers und Rebveredlers von der Grundausbildung bis zum Hauptbrandmeister auf. Die Feuerwehr leiste als verlässlicher Partner der Gemeinde unzählige freiwillige Stunden. „Ich habe noch nie ein Nein gehört, wenn wir um Unterstützung gebeten haben.“
Besonders wichtig sei, dass die Feuerwehr in den 30 Schmidt-Jahren mit der technischen Entwicklung bei Fahrzeugen und Ausrüstung immer Schritt gehalten habe. Die Highlights waren das neue Feuerwehrhaus an der Horkheimer Straße, das 2015 eingeweiht wurde und zu den schönsten Magazinen im Landkreis gehört. Seit 2016 steht der neue Gerätewagen Logistik (GWL 2) in der Fahrzeughalle.
Nachfolger Markus Schüchtle erwartet als erste Aufgabe jetzt die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens. Für den alten, Jahrgang 1996, gibt es keine Ersatzteile mehr.
Ein Urlaub als Geschenk
Gerhard Schmidt dankte für die Unterstützung, die ihm in all den Jahren zuteil wurde. Besonders glücklich sei er, dass „alle Einsätze immer gut ausgegangen sind“. Die Gemeinde schenkte ihm einen Urlaub im Feuerwehrhotel St. Florian im Schwarzwald. Die Feuerwehrkameraden werden ihm ein zünftiges Fest ausrichten. Mit stehendem Applaus verabschiedeten sie ihn aus seinem Amt.
Die Hände in den Schoß legt Gerhard Schmidt aber nicht. Erstens ist er noch zwei Jahre bis zu seinem 65. Geburtstag aktiver Feuerwehrmann. Außerdem liegt ihm die Jugendfeuerwehr besonders am Herzen, und seine Gedanken gehen schon zum anstehenden 150-jährigen Bestehen der Talheimer Feuerwehr. „Ich werde mich wahrscheinlich durch Berge von Archivmaterial wühlen, damit es eine schöne Chronik gibt.“
Barbara Barth, HSt
„Rufen Sie die Feuerwehren direkt über 112 an – ein Hilferuf über Soziale Medien oder per E-Mail erreicht uns nicht rechtzeitig!“, warnt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), im Vorfeld des europaweiten Notruftags. Der 112-Tag am Sonntag, 11. Februar, will den kostenfreien Notruf bekannter machen.
„Die 112 steht für 500 Millionen Menschen in ganz Europa für schnelle, zuverlässige Hilfe“, erklärt Hachemer. „Wer hier anruft, erreicht qualifizierte Hilfe. Der Disponent am anderen Ende der Leitung fragt alles ab, was für Alarmierung und Einsatz wichtig ist. So gibt's auch hilfreiche Anweisung, was man selbst in diesem Moment tun kann. Dies geht nicht per E-Mail oder über Soziale Medien!“ erläutert der Vizepräsident.
Der Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu schneller Hilfe. Auch in sämtlichen Handynetzen führt sie zur zuständigen Notrufzentrale. Der DFV informiert anlässlich des europäischen Notruftags über die einheitliche Nummer:
- Der Hintergrund: Dienstreise, Urlaub oder einfach so: Die Mobilität innerhalb Europas ist hoch; eine EU-weit einheitliche Notrufnummer also sehr sinnvoll. So müssen die Bürger sich statt mehrerer Notrufnummern nur noch die 112 merken – und bekommen überall adäquate Hilfe!
- Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein.
- Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer ist immer kostenlos!
- Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Die dortigen Mitarbeiter sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.
Medienteam KFV Heilbronn
Die Freiwillige Feuerwehr Talheim hat eine neue Satzung. Die alte aus 1989 war 2001, 2009 und 2015 angepasst und novelliert worden. Jetzt hat der Gemeindetag Baden-Württemberg eine neue Musterfassung vorgelegt. Sie ist mit dem Innenministerium, der Gemeindeprüfungsanstalt und dem Landesfeuerwehrverband abgestimmt. Die Neuerungen hat die Talheimer Feuerwehr vorberaten. Bei einer Enthaltung von Joachim Dürr nahm der Gemeinderat diese nun an. Neu sind: Einführung einer Probezeit; Aufnahme mit Vollendung des 17. Lebensjahrs; längere Dienstzeit-Aufnahme in die Altersabteilung erst ab 55 Jahren; keine Altersgrenze bei der Jugendfeuerwehr, so dass auch eine Kinderfeuerwehr möglich ist. Eine längere Diskussion gab es um die Formulierung zur Beendigung des ehrenamtlichen Dienstes. In Paragraf vier, Absatz vier, heißt es: Der Gemeinderat kann nach Anhörung des Feuerwehrausschusses den ehrenamtlichen Dienst eines Feuerwehrangehörigen aus wichtigem Grund beenden, wenn sein Verhalten eine erhebliche und andauernde Störung des Zusammenlebens in der Gemeindefeuerwehr verursacht hat oder befürchten lässt. Joachim Dürr störte sich an dem letzten Teil des Satzes. „Für mich stimmt das so nicht.“ Bürgermeister Rainer Gräßle konterte: „Wenn man eine Gefahr kommen sieht, muss man reagieren.“
Redaktion HSt
Gut gewappnet für die Zukunft
Am Samstag den 12.11.2016 stand bei der Feuerwehr Talheim alles im Zeichen der Vorsorge.
Pünktlich um 9 Uhr morgens trafen sich die Kameraden um die verbrauchten Bestände an Sandsäcke wieder aufzufüllen.
Schon am Freitag den 11.11.2016 hatte man 12 Tonnen getrockneten Sand im Bauhof abgeladen welche nun in Sandsäcke verfüllt werden mussten.
Mit viel Muskelkraft wurden 750 Sandsäcke in Handarbeit verfüllt, gebunden und sauber auf bereitstehende Paletten verladen.
„Schaufeln was das Zeug hält“
Nachdem Unwetterlagen in unseren Breitengraden immer häufiger werden, war es unablässig sich auf Starkregen und Überflutungen vorzubereiten. Beim Umzug ins neue Feuerwehrhaus 2015 mussten einige der vorhandenen Sandsäcke entsorgt werden. Deswegen wurde der Bestand am 12.11.2016 wieder aufgefüllt.
Die Feuerwehr blickt mit den zusätzlichen Sandsäcken gut gewappnet in die Zukunft. Sollte es zu einem Starkregen oder einer Überschwemmung kommen kann man nun wieder Schlagkräftig reagieren.
Parallel dazu wurde von den Kameraden das Feuerwehrhaus in der Horkheimer Straße gereinigt und regelmäßige Wartungsarbeiten an den Geräten durchgeführt.
Freundlich grüßt Sie Ihre Freiwillige Feuerwehr Talheim. Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit. www.Feuerwehr-Talheim.de
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Eigentlich regelt die Straßenverkehrsordnung ja, dass Fahrzeugen mit eingeschaltetem blauen Blinklicht und Einsatzhorn auf der Straße Platz zu machen und diesen eine freie Durchfahrt zu gewährleisten ist. So steht es im Gesetz. Jedoch zeigt die Praxis immer wieder, dass beim Herannahen von Einsatzfahrzeugen manche Verkehrsteilnehmer mit der Situation etwas überfordert sind und dann nicht vorhersehbare Reaktionen erfolgen.
Gerade für die Maschinisten von Großfahrzeugen der Feuerwehren mit der Mannschaft an Bord, stellt eine Fahrt zur Einsatzstelle oftmals eine große Herausforderung dar. Auf der einen Seite sollte man mit der Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten eine freie Fahrt haben, jedoch muss auf der anderen Seite mit der Unwissenheit oder leider teilweise auch mit dem Unverständnis der Verkehrsteilnehmer gerechnet werden.
Um an der Einsatzstelle auch helfen zu können, ist es natürlich unabdingbar, dort heil anzukommen. Da bei den freiwilligen Feuerwehren nicht immer alle Maschinisten selbst bei Einsatzfahrten hinter dem Steuer sitzen können, bietet sich hier zur Unterstützung ein Fahrsimulationstraining an.
Mittlerweile fast schon als feste Größe im Landkreis Heilbronn etabliert, bietet die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung mit dem 4-D-Simulator auf dem Gelände der Feuerwehr Lauffen, ein mobiles Fahrsimulationstraining für Einsatzfahrer der Feuerwehren an. Auch beim aktuellen Training für Einsatzfahrer nahmen wieder zahlreiche Maschinisten und Maschinistinnen im EMIL-Truck (Effizient Mobil Intensiv LKW) aus den Landkreiswehren teil. Wegen der großen Nachfrage wird es in 14 Tagen einen weiteren Termin in Lauffen geben.
Um entsprechend sensibilisiert zu sein, gibt es vor der praktischen Ausbildung, noch eine theoretische Unterweisung zum Ablauf von Einsatzfahrten und den rechtlichen Gegebenheiten der Straßenverkehrsordnung. Im praktischen Teil können die Einsatzfahrer dann in einer originalgetreuen LKW-Fahrerkabine zeigen, dass sie zwar unter Simulationsbedingen, das Einsatzfahrzeug mit den Einsatzkräften schnell und sicher zur Einsatzstelle verbringen können.
Diese Art der Ausbildung hat sich gerade auch für neue Maschinisten ohne Erfahrung bereits bewährt, weil diese so bereits auf echte Einsatzfahrten entsprechend vorbereitet werden und mache im Simulator erlebte Verkehrssituation bei einer Realfahrt erfolgreich umsetzen können.
Die Feuerwehr Lauffen wird selbstverständlich auch weiterhin für die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung als Standort für diese doch recht wichtige Ausbildung zur Verfügung stehen. Infos zum Simulations-Truck gibt es unter www.EMIL-Truck.de
Michael Kenngott, Feuerwehr Lauffen a.N.
Eigentlich regelt die Straßenverkehrsordnung ja, dass Fahrzeugen mit eingeschaltetem blauen Blinklicht und Einsatzhorn auf der Straße Platz zu machen und diesen eine freie Durchfahrt zu gewährleisten ist. So steht es im Gesetz. Jedoch zeigt die Praxis immer wieder, dass beim Herannahen von Einsatzfahrzeugen manche Verkehrsteilnehmer mit der Situation etwas überfordert sind und dann nicht vorhersehbare Reaktionen erfolgen.
Gerade für die Maschinisten von Großfahrzeugen der Feuerwehren mit der Mannschaft an Bord, stellt eine Fahrt zur Einsatzstelle oftmals eine große Herausforderung dar. Auf der einen Seite sollte man mit der Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten eine freie Fahrt haben, jedoch muss auf der anderen Seite mit der Unwissenheit oder leider teilweise auch mit dem Unverständnis der Verkehrsteilnehmer gerechnet werden.
Um an der Einsatzstelle auch helfen zu können, ist es natürlich unabdingbar, dort heil anzukommen. Da bei den freiwilligen Feuerwehren nicht immer alle Maschinisten selbst bei Einsatzfahrten hinter dem Steuer sitzen können, bietet sich hier zur Unterstützung ein Fahrsimulationstraining an.
Mittlerweile fast schon als feste Größe im Landkreis Heilbronn etabliert, bietet die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung mit dem 4-D-Simulator auf dem Gelände der Feuerwehr Lauffen, ein mobiles Fahrsimulationstraining für Einsatzfahrer der Feuerwehren an. Auch beim aktuellen Training für Einsatzfahrer nahmen wieder zahlreiche Maschinisten und Maschinistinnen im EMIL-Truck (Effizient Mobil Intensiv LKW) aus den Landkreiswehren teil. Wegen der großen Nachfrage wird es in 14 Tagen einen weiteren Termin in Lauffen geben.
Um entsprechend sensibilisiert zu sein, gibt es vor der praktischen Ausbildung, noch eine theoretische Unterweisung zum Ablauf von Einsatzfahrten und den rechtlichen Gegebenheiten der Straßenverkehrsordnung. Im praktischen Teil können die Einsatzfahrer dann in einer originalgetreuen LKW-Fahrerkabine zeigen, dass sie zwar unter Simulationsbedingen, das Einsatzfahrzeug mit den Einsatzkräften schnell und sicher zur Einsatzstelle verbringen können.
Diese Art der Ausbildung hat sich gerade auch für neue Maschinisten ohne Erfahrung bereits bewährt, weil diese so bereits auf echte Einsatzfahrten entsprechend vorbereitet werden und mache im Simulator erlebte Verkehrssituation bei einer Realfahrt erfolgreich umsetzen können.
Die Feuerwehr Lauffen wird selbstverständlich auch weiterhin für die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung als Standort für diese doch recht wichtige Ausbildung zur Verfügung stehen. Infos zum Simulations-Truck gibt es unter www.EMIL-Truck.de
Michael Kenngott, Feuerwehr Lauffen a.N.
Eigentlich regelt die Straßenverkehrsordnung ja, dass Fahrzeugen mit eingeschaltetem blauen Blinklicht und Einsatzhorn auf der Straße Platz zu machen und diesen eine freie Durchfahrt zu gewährleisten ist. So steht es im Gesetz. Jedoch zeigt die Praxis immer wieder, dass beim Herannahen von Einsatzfahrzeugen manche Verkehrsteilnehmer mit der Situation etwas überfordert sind und dann nicht vorhersehbare Reaktionen erfolgen.
Gerade für die Maschinisten von Großfahrzeugen der Feuerwehren mit der Mannschaft an Bord, stellt eine Fahrt zur Einsatzstelle oftmals eine große Herausforderung dar. Auf der einen Seite sollte man mit der Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten eine freie Fahrt haben, jedoch muss auf der anderen Seite mit der Unwissenheit oder leider teilweise auch mit dem Unverständnis der Verkehrsteilnehmer gerechnet werden.
Um an der Einsatzstelle auch helfen zu können, ist es natürlich unabdingbar, dort heil anzukommen. Da bei den freiwilligen Feuerwehren nicht immer alle Maschinisten selbst bei Einsatzfahrten hinter dem Steuer sitzen können, bietet sich hier zur Unterstützung ein Fahrsimulationstraining an.
Mittlerweile fast schon als feste Größe im Landkreis Heilbronn etabliert, bietet die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung mit dem 4-D-Simulator auf dem Gelände der Feuerwehr Lauffen, ein mobiles Fahrsimulationstraining für Einsatzfahrer der Feuerwehren an. Auch beim aktuellen Training für Einsatzfahrer nahmen wieder zahlreiche Maschinisten und Maschinistinnen im EMIL-Truck (Effizient Mobil Intensiv LKW) aus den Landkreiswehren teil. Wegen der großen Nachfrage wird es in 14 Tagen einen weiteren Termin in Lauffen geben.
Um entsprechend sensibilisiert zu sein, gibt es vor der praktischen Ausbildung, noch eine theoretische Unterweisung zum Ablauf von Einsatzfahrten und den rechtlichen Gegebenheiten der Straßenverkehrsordnung. Im praktischen Teil können die Einsatzfahrer dann in einer originalgetreuen LKW-Fahrerkabine zeigen, dass sie zwar unter Simulationsbedingen, das Einsatzfahrzeug mit den Einsatzkräften schnell und sicher zur Einsatzstelle verbringen können.
Diese Art der Ausbildung hat sich gerade auch für neue Maschinisten ohne Erfahrung bereits bewährt, weil diese so bereits auf echte Einsatzfahrten entsprechend vorbereitet werden und mache im Simulator erlebte Verkehrssituation bei einer Realfahrt erfolgreich umsetzen können.
Die Feuerwehr Lauffen wird selbstverständlich auch weiterhin für die Fahrschule Hartmann Verkehr & Ausbildung als Standort für diese doch recht wichtige Ausbildung zur Verfügung stehen. Infos zum Simulations-Truck gibt es unter www.EMIL-Truck.de
Michael Kenngott, Feuerwehr Lauffen a.N.
„Mein lieber Scholli„ wundert sich ein Besucher als er hört, dass das Talheimer Feuerwehrhaus fast auf den Tag genau vor einem Jahr eingeweiht worden ist. “Und jetzt schon das neue Fahrzeug, nicht schlecht.„ Beim Tag der offenen Tür am Wochenende steht dieses GWL 2 im Mittelpunkt. Gerätewagen Logistik verbirgt sich hinter den drei Buchstaben. Zwei steht für die größere Version des Magirus-Bullen.
Mit weißem Flieder und roten Gerbera geschmückt, sonnt sich der Hauptdarsteller im Interesse der vielen neugierigen Festgäste. Er ist mit allem bestückt, was für die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke und an sonstigem Material beim Einsatz benötigt wird. Allein 2000 Meter Schläuche stecken in ihm (wir berichteten).
Zu Beginn überreicht Bürgermeister Rainer Gräßle Urkunde und Plakette der Architektenkammer Baden-Württemberg für “Beispielhaftes Bauen„ an Feuerwehrkommandant Gerhard Schmidt und seinen Stellvertreter Markus Schüchtle. Der Preis wird alle fünf Jahre ausgelobt. In diesem Jahr gehört das Gebäude der Stuttgarter Architekten Ursula Hüfftlein-Otto, Maximilian Otto und Sven Wilhelm zu den 14 Auserwählten. Sie sind am Sonntag nach Talheim gekommen und zeigen den Feuerwehrmännern, wo sie die Plakette am besten am Gebäude anbringen können: innen, gleich neben dem Eingang.
Ersatz
Beim Höhepunkt des Festes erinnert Bürgermeister Gräßle daran, dass das neue Auto ein Ersatz für das Löschfahrzeug LF 8 aus dem Jahre 1973 ist: “Es war kein verlässlicher Partner mehr, unterwegs blieb es schon mal stehen.„ Eigentlich hätte es schon 2012 ausgetauscht werden sollen, aber die Feuerwehr wollte den Neubau abwarten. “So wie das Gerätefahrzeug jetzt hier steht, hätte es in das alte Magazin am Kelterplatz gar nicht reingepasst„, sagt Gräßle.
Er schildert die zeitaufwändige Prozedur, bis ein solches Feuerwehrauto endlich an seinem Platz steht. Mitte 2013 Ausschreibung, Ende 2013 Kostenschätzung (rund 275 000 Euro), Januar 2014 Zustimmung des Gemeinderats zur Anschaffung, Antrag auf Zuschuss beim Land. “Alles schien bestens„, schildert Gräßle das Procedere. Erstellung des Leistungskatalogs, europaweite Ausschreibung. Dann die Hiobsbotschaft: Talheim wird bei der Vergabe der Fördergelder nicht berücksichtigt. Doch schon einen Monat später ist alles wieder anders. Neue Fördergelder und schriftliche Zuschusszusage für Talheim über 40 500 Euro. Im April 2015 geht der Auftrag nach Ulm zu Magirus Iveco für 283 000 Euro.
Da ein solches Fahrzeug nicht von der Stange kommt, sondern genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Wehr abgestimmt wird, ist der Aufbau ein Buch mit sieben Siegeln. Zum Glück haben die Talheimer in Kai Hoffmann seit 23 Jahren einen Gerätewart, der mit jeder Schraube per Du ist. “Sein unermessliches Fachwissen und sein Fleiß übertreffen alles, was man von einem ehrenamtlichen Feuerwehrmann erwarten darf„, lobt Gräßle.
Dank Hoffmann habe das neue Fahrzeug gedanklich schon gebaut, ehe es in Auftrag ging. Er und die anderen Mitglieder des Fahrzeug-Ausschusses erhalten vom Gemeindechef im EM-Jahr als Dank das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Heiner Schiefer, stellvertretender Kreisbrandmeister, gratuliert zum neuen Fahrzeug, das “kein Spielzeug für die Feuerwehr ist, sondern der Sicherheit der Bevölkerung dient„. Uwe Freidinger von Magirus, lobt die “supertolle Zusammenarbeit„.
Das Feuerwehrfest findet alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Talheimer Gassenfest statt. Am Samstagabend haben die Cherries aufgespielt. Am Sonntag segnet der katholische Pfarrer Michael Donnerbauer in einem ökumenischen Gottesdienst den neuen Gerätewagen Logistik.
Wie die Scholle
Wie kann ein Feuerwehrfahrzeug übergeben werden? Bürgermeister Rainer Gräßle erinnert an frühere Eigentumsübertragungen unter Bauersleuten: Der Verkäufer sticht eine Scholle seines Ackers ab, trägt sie über die Grenze, übergibt sie dem Käufer, der wirft sie zurück auf das Grundstück. So will es Gräßle mit dem Feuerwehrauto machen. Er fährt es auf die Straße, übergibt den Schlüssel an Kommandant Gerhard Schmidt, der fährt es wieder zurück aufs Gelände. Einziges Hindernis: Gräßle hat keinen Lkw-Führerschein. Also steigt er auf ein Bobbycar, hoch die Beine, und lässt sich auf die Horkheimer Straße schieben, - Schlüsselübergabe, und Schmidt strampelt unter dem Beifall der Festgäste zurück.
Bild: Gerätewart Kai Hoffmann mit der Tragkraftspritze aus dem neuen Gerätewagen. Sie allein kostet 10 000 Euro. (Foto: Barbara Barth)
Barbara Barth, HSt
Am 18.04.2016 waren 2 Klassen der Schlossbergschule Talheim zu Besuch bei der Feuerwehr.
Am Feuerwehrhaus angekommen wurden die Kinder und Lehrerinnen durch unseren Stellvertretenden Kommandant Markus Schüchtle in Empfang genommen und recht herzlich begrüßt.
Zu Beginn des Besuchs wurde den Kindern der Ablauf in einem Alarmfall im Feuerwehrhaus vorgeführt. Neben dem lauten internen Alarmton, lösten auch die Automatismen wie das angehen der Beleuchtung im gesamten Feuerwehrhaus und das automatisch öffnende Hoftor großes Staunen aus.
Angekommen im Funkraum konnte dieser Alarmton mittels eines Schalters quittiert werden. Der Alarmton ist im Einsatzfall dafür gedacht, um den ankommenden Kameraden zu signalisieren das der Funk noch nicht besetzt ist, und somit jemand diesen besetzen muss. Und da im Einsatzfall das erste was erledigt werden muss, ein Funkspruch mit der Integrierten Leitstelle Heilbronn ist, um herauszufinden was anliegt, durften die Kinder hier live miterleben.
Anschließend ging es weiter mit einer Führung durch die Umkleidekabinen, sowie in die große Fahrzeughalle.
In der Fahzeughalle wurden die Kinder in 2 Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe bekam nun eine Führung für das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, wo doch durch die Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen viele Fragen vor allem bei den Atemschutzgeräten und dem Hydraulischen Rettungsgerät samt Schere und Spreizer zu beantworten waren.
Der anderen Gruppe wurde der neue Gerätewagen Logistik kurz GW-L2 vorgestellt. Auch hier war das Staunen groß und viele Fragen zu beantworten, gerade wegen dem großen Laderaum samt Hebebühne, welcher für jeden Einsatzfall individuell beladen werden kann.
Als nun beide Gruppen beide Fahrzeuge besichtigen und ihre Fragen loswerden konnte, gab es zum Schluss noch ein Highlight bevor es wieder in den Unterricht zurückging.
Auf dem Hof wurde in großem Sicherheitsabstand die nicht zu unterschätzende Fettexplosion gezeigt und dadurch den Kindern näher gebracht, dass berennendes Fett NIEMALS mit Wasser gelöscht werden darf, sondern IMMER mit einer Löschdecke und einem geeigneten Feuerlöscher.
Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim
Andre Schmidt rollt einen der gelben Schläuche von der Fahrzeughalle bis in den Hof aus. Da muss die Luft raus, sonst lassen sich die insgesamt 2000 Meter nicht ganz flach in die vier Container schichten.
Der Jugendgruppenleiter und ein Dutzend anderer Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Talheim sind an diesem Abend damit beschäftigt, den neuen Gerätewagen GW-L2 zu bestücken. Das geht viel einfacher bei ausreichendem Platz.
Den haben die Einsatzkräfte, seit sie vor einem Jahr in ihr neues Domizil eingezogen sind. Schneller und effektiver lässt es sich hier arbeiten. Die Abläufe haben sich laut Kommandant Gerhard Schmidt problemlos eingespielt.
Ideal
„Hier ist alles strukturiert. Es ist eine ganz klare Ordnung da. Das Haus ist nach den Abläufen geplant. Das ist ideal“, ist nicht nur Heribert Danner begeistert. Gerhard Schmidt schildert die Verbesserungen. Sobald die Rettungsleitstelle Heilbronn Alarm auslöst, öffnet sich das Eingangstor zum Parkplatz, die Haupteingangtür wird entriegelt. Bei Dunkelheit schaltet sich auch das Licht automatisch ein. Parken in zweiter Reihe, wie dies am Kelterplatz der Fall war, gehört der Vergangenheit an. „Die Ausrückezeiten haben sich leicht verbessert“, weiß Danner. Die Einsatzfahrzeuge sind schneller unterwegs. „In der Sonnen-/Schozacher- und Hauptstraße ging es immer eng zu“, ergänzt er.
Nicht nur auf der Straße, sondern auch im Magazin, wo die Spinde hinter den Einsatzfahrzeugen platziert waren. Das barg Unfallgefahr. Jetzt kann man sich in den nach Frauen und Männern getrennten großzügigen Umkleideräumen nebeneinander und gegenüber bequem umziehen. „Man behindert sich nicht mehr gegenseitig“, ist der Kommandant zufrieden. „Die Kinder haben Spinde gekriegt“, nennt Andre Schmidt eine Verbesserung für die 26-köpfige Jugendfeuerwehr, die auch ein eigenes Zimmer und ein eigenen Lagerraum erhalten hat.
„Die Zeit für die Übungen kann viel intensiver genutzt werden“, stellt Gerhard Schmidt fest. Fahrten auf Schrottplätze oder ins Gewerbegebiet haben sich erledigt. Im Hof kann jetzt die Unfallrettung mit Schere und Spreizer durchgespielt werden. Hier sind drei Hydrantentypen vorhanden, um das Ankoppeln der Strahlrohre zu perfektionieren. „Wir können einen ganzen Übungsaufbau unterbringen“, ergänzt Vize-Kommandant Markus Schüchtle.
Die Feuerwehrleute schwärmen vom Übungsturm, an dem nun regelmäßig Anleitern, Abseilen und Löschen im Treppenhaus trainiert wird. Zuvor mangelte es da an geeigneten Objekten. „Klar verbessert das die Fähigkeiten“, bestätigt Schmidt, der auch den Überblick vom Funkraum über Parkplatz und Hof für sehr wichtig hält. Derjenige an der Zentrale habe den Überblick, wer ankommt. Und kann auch am PC durch die moderne Technik ablesen, wann welches Einsatzfahrzeug aus- und einfährt.
Gerätewart Kai Hoffmann ist in seinem Element. Endlich hat er eine Werkstatt, in der er den Kundendienst an Pumpen oder Aggregaten gleich vor Ort erledigen kann. „Wir sitzen immer im Floriansstüble“, erzählt Schüchtle, dass die Sitzecke mit Ausguck auf die Fahrzeughalle von den Aktiven - derzeit sind es 48 Männer und eine Frau - nach den Übungen und Einsätzen rege regegenutzt wird.
Fleißig
„Die Mannschaft hat eine Riesenmotivation“, freut sich der stellvertretende Kommandant, dass das, was man sich als Nebeneffekt des Neubaus erhofft hat, eingetreten ist. Und er erzählt davon, dass über die Arbeitsdienste hinaus immer wieder Kameraden auftauchen, um sich nützlich zu machen. Verstärkung um zwei junge Aktive hat die Talheimer Mannschaft im vergangenen Jahr bekommen. Der Kommandant hofft, dass das Feuerwehrhaus mit seiner modernen Ausstattung und Technik weitere Neumitglieder anzieht.
Preis & neues Fahrzeug
Vor einem Jahr ist die Freiwillige Feuerwehr Talheim in den Neubau an der Horkheimer Straße eingezogen. Anfang Mai wurde ein dreitägiges Einweihungsfest gefeiert. Noch liegen der Gemeinde nicht alle Abrechnungen vor, der Bewilligungsrahmen lag bei 3,85 Millionen Euro.
Auch in diesem Jahr gibt es Grund zum Feiern beim Tag der offenen Tür am 21. und 22. Mai: Da wird der Preis der Architektenkammer Baden-Württemberg, den das Gebäude erhalten hat, überreicht. Zudem wird der neue Gerätewagen Logistik 2, der rund 280 000 Euro gekostet hat, offiziell übergeben. Es handelt sich um ein Transportfahrzeug für Pumpen, Schläuche, Staubsauger, Auffangbehälter und ähnliches. Der GW- L2 ersetzt das Löschfahrzeug LF 8 aus dem Jahr 1973.
Sabine Friedrich, HSt
Es kann nur so gewesen sein: Die Talheimer und speziell die Feuerwehrmänner und - frauen haben ihre Teller immer brav leer gegessen und „die Socken immer schön hoch gezogen“, wie Bürgermeister Rainer Gräßle vermutete. Anders war das Traumwetter während ihres dreitägigen Jubelfestes am vergangenen Wochenende zur Einweihung des neuen Feuerwehrhauses nicht zu erklären. Kein Wölkchen trübte das Wochenende, entsprechend riesig war der Andrang derer, die das elegante Gebäude in Augenschein nehmen wollten.
Nach dem offiziellen Festakt mit 400 geladenen Gästen am Freitagabend (wir berichteten) fluteten am Samstag und Sonntag Menschenmassen das Gelände an der Horkheimer Straße. Neugierig, was da in arbeitsintensiven 18 Monaten entstanden ist und wofür die Kommune annähernd vier Millionen Euro ausgegeben hat.
Am Samstagabend sorgten die Cherries für allerbeste Open-Air- Konzertstimmung. Fahrzeughalle und Hof waren proppenvoll, die Stimmung super. „Ein richtiges Dorffest“, schwärmte Bürgermeister Rainer Gräßle angesichts der fröhlich feiernden Menschen. Am Sonntag segnete der katholische Pfarrer Michael Donnerbauer das Haus nach einem ökumenischen Gottesdienst. Anschließend spielte der Musikverein Talheim, der Ochs am Spieß drehte sich, der Bürgermeister, andere Verwaltungs- und Feuerwehrangehörige führten durch das Gebäude, Gemeinderäte zapften Bier.
Gute Investition Hin und wieder fiel zwar das Wort „Luxus“, doch die allermeisten waren sich einig, dass jeder Cent in den Feuerwehr-Campus gut investiert ist. „Es ist eben ein modernes Haus, in das alle technischen Neuerungen eingebaut wurden“, sagte Tobias Schönfelder von der Abstatter Feuerwehr. Er genoss mit seinem Kollegen Philipp Eisenmann auf der Terrasse im Obergeschoss den Ausblick ins Neckartal, hinüber nach Lauffen. So eine Terrasse hätten sie auch gern gehabt, aber ihr Feuerwehrhaus ist mittlerweile schon zehn Jahre alt. „Es ist auch schön, keine Frage“, bekräftigten sie. Sie haben einen Grillplatz, der allerdings ohne Verbindung zum Gebäude ist. „Das Kameradschaftliche ist hier in Talheim super gelöst“, lobte Schönfelder. Drauf werde heute viel mehr Wert gelegt als früher.
Dieter Uhler, Kämmerer der Gemeinde und selbst Feuerwehrmann in Ittlingen, bestätigte: „Lange bestand eine Feuerwehr aus Männern, ein paar Autos und Schläuchen.“ Heute sei es ein Hightech-Betrieb mit lauter Spezialisten, die ehrenamtlich zum Wohle der Bevölkerung tätig sind. Der Neubau ist Ausdruck ihrer Wertschätzung.
Beim Festakt hatte Bürgermeister Gräßle mitgeteilt, dass verschiedene Gewerke günstiger abgerechnet werden können, so dass der Bewilligungsrahmen von 3,85 Millionen Euro wahrscheinlich nur sehr geringfügig überschritten werde. Das liegt auch daran, dass die Feuerwehrangehörigen viel selbst Hand angelegt haben. So ist die gesamte Außenbepflanzung, unter anderem mit 60 Spalierobstbäumen, in Eigenleistung entstanden. Auch die gesamte Endreinigung haben sie übernommen.
Der dreijährige Max aus Horkheim suchte auf dem Arm seiner Mutter Jasmin Dröge „die Stange“. Die kennt er aus der Heilbronner Feuerwehrwache. „Wir brauchen hier keine“, erklärte ihm Dieter Uhler. „Die Feuerwehrmänner kommen bei uns von zu Hause oder von der Arbeit, wenn es einen Alarm gibt.“ Der Aufstieg auf den Übungsturm und eine Hüpfburg entschädigten den Steppke dann aber für die fehlende Stange.
So wie die Talheimer Feuerwehrleute im Vorfeld der Bauarbeiten Häuser in Bönnigheim, Abstatt, Obersulm, Kirchardt und Obertürkheim angeschaut haben, so nutzen den Tag der offenen Tür Wehren aus anderen Orten zum Spickeln. Wer Ähnliches vorhat, nutzt die Erfahrungen der Talheimer. Eberhard Göttle, Fleiner Gemeinderat, war froh, dass „unser Feuerwehrhaus erst 30 Jahre alt ist“. Ein Neubau stünde zum Glück noch nicht an.
Bild: Viele hundert Menschen strömten am Tag der offenen Tür zum neuen Feuerwehrhaus in Talheim. Foto: Barbara Barth
Medienteam KFV Heilbronn
Mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses am Freitagabend hat für Kommandant Gerhard Schmidt „ein neues Glück“ begonnen, für Bürgermeister Rainer Gräßle ist es ein „überwältigender Augenblick“ und für Kreisbrandmeister Uwe Vogel fängt „in Talheim eine neue Epoche“ an. Rund 400 Gäste feiern in der Fahrzeughalle an der Horkheimer Straße die Vollendung des architektonischen Schmuckstücks.
Eineinhalb Jahre wurde nach den Plänen der Stuttgarter Architekten Maximilian Otto, Ursula Hüfftlein-Otto und Sven Wilhelm gebaut, aber schon seit 2007 stand fest, dass das alte, viel zu kleine Haus an der Sonnengasse ausgedient hat. Kommandant Schmidt beschreibt einen Alarm aus den 90er Jahren, als die Feuerwehrmänner auf Traktoren und Zweirädern zum Magazin kamen und sich durch die 30er Zone, vorbei an parkenden Anwohnerautos und Kindergartenkindern zum Einsatzort quälten. Der Kreisbrandmeister nannte das Jahr 2017 als spätesten Termin für einen Umzug in ein neues Gebäude. „Ich melde Vollzug, zweieinhalb Jahre vor Ihrer Zeitrechnung“, sagt Bürgermeister Gräßle jetzt stolz an die Adresse Uwe Vogels.
Innenminister Reinhold Gall lobt den „Zukunftsblick über den Tellerrand“ der Gemeinde, die einen Stellplatz und ein paar Spinde mehr gebaut habe, als momentan benötigt werden. „Das bisschen Mehr ist kein Luxus, sondern eine Wertschätzung für die Feuerwehrleute“, findet der Minister und Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Die Entscheidung des Gemeinderats und der Verwaltung sei „klug und mutig“ gewesen. „Das ist gut investiertes Geld.“ Er schickt noch einen „Dank an die Römer“. Ihr Dorf, das am anderen möglichen Standort „Steinäcker“ gefunden wurde, habe die Entscheidung für die „Straßenäcker“ beschleunigt. Bürgermeister Rainer Gräßle nennt das archäologische Kulturdenkmal „die römische Stecknadel im Talheimer Heuhaufen“.
„So ein tolles Gebäude“, beglückwünscht Kreisbrandmeister Uwe Vogel die Verantwortlichen. „Ich würde den Hut ziehen, wenn ich einen hätte.“ Die Planung, die Abstimmung mit dem Landratsamt, die konsequente Begleitung der Talheimer Wehr hätten zu diesem Ergebnis geführt. „Alle haben alles richtig gemacht“, findet der oberste Feuerwehrmann im Landkreis. Als „robustes, bodenständiges Haus“ beschreibt Architekt Maximilian Otto den Neubau. „Was wir gezeichnet haben, ist Realität geworden.“
Der Festakt wird umrahmt vom Trompeten-Ensemble der Musikschule Lauffen und dem Comedy-Duo Frau Rosenblum und Fräulein Otterle. Der gesellige Teil des Abends bei Speis und Trank dauert noch lange.
Bild: Feiern die Einweihung: Markus Schüchtle, Gerhard Schmidt, Sven Wilhelm, Maximilian Otto, Ursula Hüfftlein-Otto, Bürgermeister Rainer Gräßle (von links). Foto: Barth
Barbara Barth, HSt
Sie sind in mehreren Reihen aufgestellt, 62 rote Spinde für die männlichen Aktiven und die Jugendlichen. Dazwischen ist Platz zum Gehen und Drehen. Zwei Bügel pro Spind, ein Helmhalter, ein Haken für den Gurt und ein Abstellgitter für die Stiefel. Welch ein Unterschied. Bisher haben sich die Feuerwehrmänner und -frauen wie Ölsardinen hinter den Einsatzfahrzeugen in ihre schwere Arbeitskleidung gezwängt. Jetzt geschieht das gefahrlos. Ohne Ellenbogenschubser. In getrennten Räumlichkeiten für Männlein und Weiblein, denen jeweils Duschen und Toiletten angegliedert sind. Die Talheimer Feuerwehr ist ins neue Domizil eingezogen. Als letztes sind die vier Einsatzwagen am Samstag aus der Keltergasse in den Feuerwehrcampus an der Horkheimer Straße gefahren worden. Platz, das ist das große Zauberwort für den knapp vier Millionen Euro teuren Neubau.
Funkraum „Das erleichtert schon sehr.“ Dieser Satz von Kommandant Gerhard Schmidt gilt nicht nur für den Funkraum. Vorbei die Zeiten, in denen die Einsätze per Hand notiert worden sind. Jetzt sind die 47 Aktiven im digitalen Zeitalter angelangt, haben zwei PC-Plätze, an denen sich die Statusmeldungen der Fahrzeuge im Notfall abrufen lassen. Alles lässt sich dokumentieren, speichern. Wer am Funktisch sitzt, hat einen Blick in die Fahrzeughalle und auf den Hof. „Gut gestaltet“, lautet Schmidts zufriedener Kommentar. Er zeigt auf die Sprechanlage zur Fahrzeughalle, auf die Sirene, über die im Katastrophenfall auch Durchsagen erfolgen können. „Das hört man fast bis nach Flein“, sei der ganze Ort damit zu erreichen.
„Wir hatten nicht viele Möbel, keinen Büroraum“, stellt Schmidt im Bereitschaftsraum mit Teeküche vor dem Funkraum fest. Er schreitet an der Stiefelwaschanlage und der Garderobe für die Funktionswesten vorbei in die Fahrzeughalle. Fünf Stellplätze für vier Fahrzeuge? „Damit man nicht anbauen muss“, sagt Schmidt zu dieser Option. Anhänger, Schlauchwagen und Schwerlastregal sind hier abgestellt.
Mauerwerk, Sichtbeton und weiß gestrichene Wände wechseln sich ab, im Erdgeschoss ist alles gefliest. Kämmerer Dieter Uhler weist auf den Boden der Fahrzeughalle hin: Rüttelklinker – belastbar, abrieb- und rutschfest. Lagerräume für Gerätschaften, für Schläuche oder Tauchpumpen, die Kalthalle sowie eine Werkstatt, in der vor Ort nun repariert werden kann, münden von der großen Halle ab.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagt Jugendwart Peter Schmidt, der nun den Nachwuchs nicht länger in einem Lagerraum in der Keltergasse betreuen muss. Es gibt jetzt einen großen Jugendraum samt kleinem Büro mit Regalen für Spiel- und Bastelmaterial.
Jugendwart Schmidt preist auch den neuen Standort an, der schneller anzufahren sei. Unten im Ort habe es immer Probleme beim Parken gegeben, hier oben sind 32 Plätze angelegt. Der große Hof biete genügend Fläche für die Übungen. Und natürlich lässt Schmidt den Übungsturm zum Anleitern und Abseilen nicht unerwähnt.
Blick Die Glasfronten des Schulungsraums im Obergeschoss ? von dem das holzvertäfelte Floriansstüble mit maßgeschneiderter Sitzbank und Tisch abgeht ? eröffnen den Blick in die Landschaft. „Schöner und besser hätte es nicht werden können“, schwärmt Bürgermeister Rainer Gräßle. „Es hat absolut seinen Preis“, gibt er zu. „Wichtig ist, dass sich der Preis im Feuerwehrhaus widerspiegelt. Und das tut es.“ Kämmerer Uhler geht davon aus, dass die Kosten unter 3,97 Millionen Euro bleiben. Selbst Feuerwehrmann in Ittlingen, sei es für ihn eine Ehre gewesen, diesen Neubau zu begleiten. „Eine Herzensangelegenheit“, sagt Uhler.
„Tausend Prozent besser als bisher“, lautet das Fazit von Vize-Kommandant Markus Schüchtle, der die vergangenen Monate mehrere Stunden täglich auf der Baustelle gewesen ist. „Es ist das schönste Feuerwehrhaus in Baden-Württemberg“, meint Gemeinderat und Feuerwehrmann Erhard Schoch strahlend.
„Was wir zu sagen haben, ist gebaut“, will Ursula Hüfftlein-Otto von OHO Architekten aus Stuttgart keine Bewertung abgeben.
Bild: Die Landschaft ins Haus geholt, das ist die Philosophie der OHO-Architekten. Die Fassade aus Wasserstrichziegel in Beige- und Grautönen sieht edel aus und lässt auf den ersten Blick nicht einen Funktionsbau, wie ein Feuerwehrhaus, vermuten. (Foto: Dennis Mugler)
Redaktion HSt
Patrick Schmidt bürstet und bürstet in gebückter Haltung, um den Sockel der Säule in der künftigen Männerumkleide von überschüssigem Kleber zu befreien. „Das gehört dazu“, sagt der junge Mann. „Wenn es ans Putzen geht, geht es langsam dem Ende zu“, gewinnt er diesem Arbeitseinsatz nach Feierabend Positives ab. Mit dem Ende meint er die Fertigstellung des Talheimer Feuerwehrhauses. In der vergangenen Woche sind viele Feuerwehrleute angerückt, um weitere Eigenleistungen am rund vier Millionen Euro teuren Neubau zu erbringen. Der Gemeinderat hat eine der letzten Etappen beim Vergabe-Marathon zurückgelegt - nicht ohne Diskussionen.
Im Einsatz
„Ich weiß, wie ein Staubsauger funktioniert“, meint Robin Scheithauer lachend, bevor er zum Arbeitsgerät greift. Besen, Schrubber, Staubsauger und Bodenputzmaschinen, die die Gemeinde angemietet hat, sind im Einsatz. Es gilt, den Zementschleier vom Fliesenboden im Untergeschoss zu entfernen, in der großen Fahrzeughalle, den Neben- und Technikräumen, im Kaltlager, in Umkleiden, im Sanitärbereich, Bereitschafts- und Funkraum.
„Es ist schon ein schöner Bau, den wir hier hergestellt bekommen von der Gemeinde. Er wird den Ansprüchen gerecht“, freut sich Scheithauer wie seine Kameraden auf den Umzug im Frühjahrin ein modernes Gebäude nach der drangvollen Enge in der Keltergasse. „Wunderbar. Es wird optimal, auch vom Ablauf her. Ich denke, dass es einen kleinen Aufschwung gibt für die Feuerwehr“, stimmt Kommandant Gerhard Schmidt in den Lobgesang ein. Vor allem der Übungsturm sei wertvoll. „Das war mal wichtig für Talheim“, ergänzt er. 40 Jahre sei er bei der Feuerwehr und habe immer nur Provisorien erlebt. Schmidt anerkennt, dass die Gemeinde „ziemlich viel Geld“ in die Hand nimmt.
Und dass es kein reiner Zweckbau wird, sondern hier und da architektonische Finessen eingebaut werden, das zeigen die Aufträge. So erhält das Floriansstüble, das vom Schulungsraum im Obergeschoss abgeht, Holzvertäfelung an Decke und Wänden. Die Schreinerarbeiten, die die Firma Markus Heinen aus Ilsfeld ausführt, belaufen sich auf rund 28 000 Euro. Mit der knapp 1000 Euro teuren Beleuchtung ist das immer noch 9000 Euro billiger als in der Kostenberechnung.
Einig ist sich der Gemeinderat auch, 1000 Euro für die geänderte Parkplatzbeleuchtung drauf zu satteln. Dann ist aber Schluss, als es um zwei Bodenleuchten für 2000 Euro geht, die den Schriftzug „Feuerwehr Talheim“ an der Fassade anstrahlen sollen. „Das wirkt sehr schön“, plädiert Bürgermeister Rainer Gräßle dafür. „Ein so tolles Haus darf man auch nachts in Szene setzen“, unterstreicht er.
Im Vorbeifahren sehe man das ohnehin nicht. „Das ist unnötig, das sparen wir uns“, ist Sylvia Hofmann-Meile (Bit) gegen diese Ausgabe. „Wir sind seither zufrieden mit den Entscheidungen“, sagt FW-Gemeinderat und Feuerwehrmann Erhard Schoch. Deswegen wolle die Truppe ein Zeichen setzen, man benötige diese Beleuchtung nicht. „Das ist Luxus, der zu teuer ist“, begründet auch Dr. Ursel Sickenberger (FW) ihre Ablehnung. Joachim Dürr (Bit) stößt ins gleiche Horn. Dann müsste man als nächstes das Rathaus anstrahlen. Am Ortseingang in den Mühläckern sei die Situation anders, entgegnet der Bürgermeister. „Das Gebäude liegt komplett im Dunkeln.“ Eva Volz (SPD) stimmt zu: „Das ist so ein schönes Gebäude, da sollte man nicht noch knausrig sein.“ Obwohl auch Martin Happel (FW) sich mit dem Vorschlag „abfinden“ kann, fällt dieser bei sechs zu sieben Stimmen knapp durch.
Grundsteinplatte
Auch bei der Grundsteinplatte wird die günstigere Variante gewählt, die inklusive Fräsung bei etwa 1000 Euro liegt. „Es ist ein technisches, aber auch soziales Gebäude. Edelstahl ist passend, das andere zu erhaben“, überzeugt der Fachmann, Architekt Maximilian Otto, das Gremium. Bürgermeister Rainer Gräßle hätte gerne die Halbedelmetall-Ausführung gehabt. „Bronze wäre prädestiniert für dieses Gebäude.“
Die Feuerwehr Talheim hat aktuell 47 Mitglieder, darunter zwei Frauen und rund 15 Mitglieder in der Jugendabteilung. Durch das neue Feuerwehrhaus setzt Kommandant Gerhard Schmidt auf einen Aufschwung, geht von einem Motivationsschub aus. Auch die Kameradschaft, so sein Stellvertreter Markus Schüchtle, werde bestimmt gestärkt, nicht zuletzt durch das Floriansstüble, das für die Geselligkeit im Obergeschoss eingerichtet wird.
„Wir hoffen, dass wir Zuwachs kriegen“, sagt Schmidt. Zumal drei Austritte zu verzeichnen waren. Der Grund: „Wir haben schon einige junge Leute verloren, weil Wohnraum knapp ist in Talheim“, sagt er. Zur Einweihung des Neubaus im Mai soll als Werbeaktion ein Flyer aufgelegt werden.
Mannschaftsstärke & Ausrüstung
Vier Fahrzeuge gehören zum Fuhrpark: ein Mannschaftstransportwagen, ein Tanklöschfahrzeug 16/25, ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 und ein LF 8-GW, das nach 42 Jahren durch einen Gerätewagen GW-L2 ersetzt werden soll. Dafür gibt es eine Verpflichtungsermächtigung über 275 000 Euro. Die Halle im neuen Feuerwehrhaus hat fünf Stellplätze.
Bild: Fegen, schrubben, nassreinigen und aufsaugen: Von Hand und mit Maschinen entfernen die Männer den Zementschleier auf den Fliesen, wie hier bei der Stiefelwaschanlage. (Foto: Thomas Braun)
Sabine Friedrich, HSt
Der Talheimer Gemeinderat hat zwei weitere kleine Nachträge für den Neubau des Feuerwehrhauses genehmigt. Der knapp vier Millionen Euro teure Neubau an der Horkheimer Straße soll in den nächsten Monaten fertiggestellt werden.
Punktgenau Der Kostenrahmen für den Neubau konnte fast punktgenau eingehalten werden. Einstimmig und ohne Diskussion wurden die geringfügigen Mehrkosten von knapp 500 Euro für die Installation von Aluminiumrohren anstelle von Kunsstoffrohren im Bereich der fünf Sektionaltore durchgewunken. Durch die Aluminiumrohre wird ein besserer Stoßschutz gewährleistet.
Eine Gegenstimme von BIT-Gemeinderat Joachim Dürr gab es beim Nachtrag von knapp 1000 Euro für den geplanten Einbau einer sechs Meter langen Entwässerungsrinne im Bereich des Fahrzeugwaschplatzes. Eine ursprünglich vorgesehene Stufe am Feuerwehrhaus im Bereich des Waschplatzes musste aus Sicherheitsgründen wegfallen. Durch die Höhenanpassung vor Ort entstand eine leichte Schräge, so dass Wasser nicht richtig abfließen kann.
Nachfrage Gemeinderat Joachim Dürr wollte wissen, warum die Baubeteiligten diese Situation nicht rechtzeitig bei den regelmäßigen Baubesprechungen bemerkt hätten. Sowohl der beauftragte Garten-und Landschaftsarchitekt Michael Epple als auch der stellvertretende Feuerwehrkommandant und CDU-Ratskollege Markus Schüchtle, versicherten, dass man dies bei den Baubesprechungen vor Ort nicht absehen konnte. Alle anderen Gemeinderäte stimmten dem Nachtrag ohne weitere Diskussionen zu.
Bild: Bis Mai soll das neue Feuerwehrhaus fertiggestellt sein. Foto: Weimar
Kirsten Weimar, HSt
Alle Beteiligten werden drei Kreuze machen – Verwaltung, Gemeinderat und Planer – wenn vom 8. bis 10. Mai 2015 das neue Feuerwehrhaus in Talheim eingeweiht wird. Dann ist die über viele Monate währende Zeit vorbei, in der der Neubau Sitzung für Sitzung auf der Tagesordnung steht. Dann gehören Angebote und Nachträge, die bis ins letzte Detail hinterfragt werden der Vergangenheit an, ebenso die Kritik an den federführenden Architekten, die Verärgerung über Fehler bei Ausschreibung und Ausführung. Dann schlagen die Wogen nicht mehr hoch. Jetzt gab es Balsam auf die Seele der Räte: Aktuell liegen die Kosten mit 3,97 Millionen Euro gerade mal 3,1 Prozent über der Berechnung. Ohne die Zusatzwünsche bedeutet das Plus von 1,5 Prozent fast eine Punktlandung.
Diesmal reiste Sven Wilhelm aus Stuttgart zur Gemeinderatssitzung an. Im November war kein Vertreter des Architekturbüros Otto & Hüfftlein-Otto trotz Einladung erschienen, was für Unmut am Ratstisch gesorgt hatte. Von Verärgerung keine Spur mehr, Angriffe in seine Richtung blieben aus. Und so brachte er „seine“ Auftragsvergaben recht zügig und ohne große Diskussionen durch. Da ging es um die Möblierung, um Klapptische und Stühle, um Feuerwehrspinde und Sitzbänke, um EDV-Gerätschaften für den Funkraum oder den Funktisch selbst.
Eigenleistung Vielleicht hatte die Tischvorlage mit der Kostenberechnung ja auch die Gemüter schon besänftigt. „Mit der Kostenentwicklung sind wir Stand heute sehr zufrieden“, stellte denn auch Bürgermeister Rainer Gräßle fest. Er freute sich, dass die Feuerwehr darüber nachdenkt, bei der Endreinigung anzupacken, womit der angesetzte Preis von rund 17 000 Euro günstiger ausfallen würde.
Auch nicht ganz ausgeschöpft wird das Budget für die Schreinerarbeiten der „Stube“ im Obergeschoss. Bisher sind dafür 40 000 Euro angesetzt.
Die Fliesenleger sind fast fertig, der Maler ist auf der Baustelle, die Decken werden jetzt abgehängt. Zu Jahresbeginn 2015 könne die Fertigungsmontage beginnen, sagte Wilhelm. Auf Rückfrage von Gemeinderat Martin Happel (FW) versicherte er, dass der Übungsturm noch „einige Kosmetik“ erhält. Happel hatte bereits Macken im Beton entdeckt.
Mulde Landschaftsgärtner Michael Epple kam nicht so glimpflich davon. Seine neue Version für das Retensionsbecken, den Überlauf für das Zisternenwasser, das viel zu tief für eine Pflege ausfallen würde, nahmen Joachim Dürr (Bit) und Martin Happel genau unter die Lupe. Zumal die neue Lösung rund 4300 Euro teurer wird. Allerdings ist noch Luft im Etat für die Außenanlagen. Warum die Schotterrigole nicht gleich gewählt wurde, stellte Dürr eine seiner Standardfragen. Aber: „Ich werde ausnahmsweise einem Nachtrag zustimmen“, überzeugte ihn schließlich der Aspekt der erhöhten Sicherheit.
Bild: Bis auf die Bepflanzung ist die Außenanlage des Neubaus an der Horkheimer Straße fertig. Innen beginnt bald die Fertigungsmontage. (Foto: Guido Sawatzki)
Sabine Friedrich, HSt
Die Sirene auf dem Schafhaus heult am Samstag um 10 Uhr über Talheim. Zeitgleich schickt die Integrierte Leitstelle in Heilbronn die Nachricht auf die Meldeempfänger der Feuerwehr: „Feuer. Übung mit Rauch. Grundschule Talheim.“ Das ist das Startsignal für Feuerwehrmann Kai Hoffmann. Er setzt die Nebelmaschine vor dem Sekretariat in Betrieb. Der Fluchtweg ist abgeschnitten. Jetzt treten die Statisten in Aktion: Die Schüler in den Klassenzimmern im Obergeschoss schreien aus den Fenstern um Hilfe. Sie zu retten und den brennenden Boden im Sekretariat zu löschen, sind die Aufgaben der Großübung.
Lage Drei Minuten später trifft das Talheimer Tanklöschfahrzeug ein. Im Minutentakt ertönen Martinshörner weiterer Einsatzwagen aus dem Ort, aus Lauffen und aus Heilbronn. Unter den Augen von rund 250 Schaulustigen erkundet der Gruppenführer des TLF 16/25 erst die Lage, während der Einsatztrupp mit Atemschutz bereit steht. Bevor dieser ins Gebäude vorrückt, muss die Schlauchleitung zum Hydranten liegen. „Ohne die können wir innerorts nicht leben“, erklärt Vize-Kommandant Markus Schüchtle, der das Geschehen moderiert, wie wichtig die Schozach als Wasserreservoir im Ernstfall ist.
Die Besatzung des Löschfahrzeugs (LF) 8/6 holt die Steck- und Schiebleitern vom Dach des Fahrzeugs, um an der Südseite, wo keine Drehleiter eingesetzt werden kann, die Kinder aus dem Obergeschoss zu retten. Drei Mann sind pro Leiter notwendig. Einer stabilisiert diese, der zweite begleitet den angeleinten Schüler die Stufen hinunter, der dritte führt das Kind weg. Die „Verletzten“ werden den sechs Männern und Frauen der DRK-Ortsgruppe Lauffen übergeben. Ein Schüler, der aus dem Klassenzimmer auf der Nordseite über die Lauffener Drehleiter in Sicherheit gebracht wird, mimt einen Beinbruch. Die Sanitäter schienen den Fuß, messen die Vitalfunktionen, halten den Jungen mit einer Rettungsdecke warm. „Sonst geht es Dir gut?“, fragt ein DRK-Helfer Mariele. Die nickt mit ihrem verbundenen Kopf.
„Die 1a wäre gerettet. Wo darf ich mich melden?“, fragt Rektorin Christa Seliger den Vize-Kommandanten. Der schickt sie zum Einsatzleitwagen aus Lauffen am Schulhof-Eingang. Auf der Flipchart wird notiert, welche Klassen im Freien sind.
Rauchfrei Um 10.37 Uhr meldet Talheims Kommandant Gerhard Schmidt: „Das Schulhaus ist rauchfrei.“ Mit dem Verlauf der Übung ist er zufrieden. Die Feuerwehrleute sind die Stars der Kinder, die Autogramme sammeln und sich dann mit Butterbrezeln und Getränken, die die Gemeinde spendiert, für den zusätzlichen, dafür aufregenden Schultag entschädigen lassen.
„Da braucht man viel Personal“, weist Schmidt darauf hin, dass im Ernstfall eine Schule ein problematischer Einsatzort ist: viele Kinder mit unberechenbaren Reaktionen – „da sind die Lehrer gefordert, die Klassen zu beruhigen“ – und herbei eilende Angehörige voller Sorge, die die Rettungskräfte nicht behindern dürfen und betreut werden müssen.
Bild: Aufregender Moment: Aus den zum Parkplatz gelegenen Klassenzimmern bringt die Feuerwehr Lauffen die Kinder über die Drehleiter in Sicherheit. (Fotos: Guido Sawatzki)
Sabine Friedrich, HSt
Es war kein normaler Einsatz für die Talheimer Feuerwehrleute Ende letzter Woche. Sie rückten nicht aus, sondern an – und zwar in ihren Neubau an der Horkheimer Straße. Sie übernahmen Reinigungsarbeiten, was Geld spart.
Nachdem 95 Prozent der Arbeiten vergeben sind, liegen die Kosten nur noch um rund einem Prozent über der Schätzung. Das hatte anfangs ganz anders ausgesehen.
20 Helfer Kommandant Gerhard Schmidt fegte mit seiner kleinen Kompanie im Erdgeschoss. Sein Stellvertreter, Gemeinderat Markus Schüchtle, säuberte mit seiner Truppe den Außenbereich von Schutt, Folien und Unrat. Etwa 20 Mann halfen mit, auch die Jugendfeuerwehr war dabei. In den kommenden Monaten werden die Feuerwehrleute noch weitere Eigenleistungen erbringen.
„Wir übernehmen hier ehrenamtlich die Reinigungsarbeiten ? innen, bevor der Estrich gelegt wird, und außen, damit die Außenanlage fertiggestellt und bepflanzt werden kann. Außerdem werden die Löschwasserleitung in den Turm und das Pressluftsystem für die Fahrzeuge in Eigenleistung erbracht“, erläuterte Markus Schüchtle. Das spare der Gemeinde rund 50 000 Euro.
In der letzten Gemeinderatsitzung vor den Sommerferien waren die Aufträge für die Restarbeiten vergeben worden für ein Volumen von rund 290 000 Euro. Architekt Sven Wilhelm vom Stuttgarter Büro Otto & Hüfftlein-Otto zog abschließend eine erfreuliche Bilanz: „Nachdem wir nun gefühlte 95 Prozent aller Aufträge vergeben haben, haben sich die Kosten äußerst positiv entwickelt. Wir liegen derzeit gerade mal 1,2 Prozent über der ursprünglichen Kostenschätzung.“ Der Architekt rechnet sogar damit, dass bei den letzten Aufträgen „eher noch Geld gespart wird im Vergleich zur Kostenschätzung“. Diese lag anfangs bei 3,85 Millionen Euro.
Nach den ersten Vergaben im Herbst 2013, bei angespannter Marktlage mit übervollen Auftragsbüchern, sah es zunächst nach großen Kostensteigerungen aus. Daraufhin fuhren Gemeindeverwaltung, Architekten und Gemeinderat einen konsequenten Sparkurs, verzichteten zum Beispiel auf ein teures Sonnensegel, eine aufwendigere Klinkerfassade und feilschten bei freihändigen Vergaben.
Sichtlich zufrieden kommentierte Bürgermeister Rainer Gräßle die Entwicklung: „Beim Fußballspiel wird auch erst nach 90 Minuten bewertet und nicht schon dann, wenn Talheim nach kurzer Zeit mit 1:0 zurückliegt.“
Aufträge Die Firma Konz & Schäfer aus Leinfelden-Echterdingen bekam die Fliesenarbeiten für 152 000 Euro. Die Systemtrennwände liefert die Denkendorfer Firma Westermann für 75 000 Euro, die Einbauküchen für knapp 33 000 Euro die örtliche Firma Markus Ande. Die Malerarbeiten für 30 000 Euro gingen an die Eberstadter Firma Hetke.
Bild: Bevor der Estrich kommt, machen die Talheimer Feuerwehrleute erst mal richtig sauber ? und sparen so eine Menge Kosten für die Reinigungsfirma. (Foto: Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Richtfest für den Talheimer Feuerwehrneubau: „Wir Menschen machen einfach so zum Spaß seltsame Dinge. Wir bauen ein Gefäß und packen allerlei Dinge hinein. Die Botschaften dürfen auch ein bisschen verrückt sein.“ Architektin Ursula Hüfftlein-Otto sorgt bei der Grundsteinlegung für viel Schmunzeln und Kopfnicken. Mehr als 120 Gäste sind da.
Die Stuttgarterin ist mit ihrem Mann, dem Architekten Maximilian Otto, federführend im beauftragten Büro für den Bau und die Gestaltung des Feuerwehrhauses zuständig. Und sie schießt mit einem ihrer Geschenke den Vogel ab: Vier kleine Lego-Männchen – ein Bauarbeiter, ein Feuerwehrmann, ein Bürgermeister und ein Architekt – wandern stellvertretend für die Hauptverantwortlichen am Neubau mit in die kupferne Zeitkapsel.
Zeremonie Mit einer gehörigen Portion Stolz und viel Fröhlichkeit begehen die Talheimer in einer fast eineinhalbstündigen Zeremonie mit anschließendem zünftigen Essen das Richtfest und die Grundsteinlegung im Gewann „Straßenäcker“ an der Horkheimer Straße. Inzwischen ist der Rohbau so gut wie abgeschlossen. Auch die vorläufige Dachaufdeckung ist rechtzeitig fertig geworden.
Bürgermeister Rainer Gräßle lobt neben der Funktionalität ausdrücklich die moderne, elegante Architektur des Gebäudes in Form eines winkelförmigen Feuerwehrcampus. „Da können wir stolz drauf sein, dass wir dieses Bauwerk als heutige Generation erschaffen durften“, so Gräßle weiter. Alles laufe nach Plan, auch dank des milden Winters.
Momentan steht die fortgeschriebene Kostenberechnung nach gut zwei Dritteln der vergebenen Aufträge bei fast genau vier Millionen Euro und damit fünf Prozent über der ursprünglichen Schätzung. Das liege vor allem an der stark ausgelasteten Marktlage am Bau mit unerwartet hohen Preisen in der zweiten Jahreshälfte 2013, erklärt der Bürgermeister.
„Dieser Tag ist nicht nur ein Freudentag für unsere Wehr, sondern auch ein Tag des Dankes“, nimmt Feuerwehrkommandant Gerhard Schmidt das Richtfest und die Grundsteinlegung zum Anlass, um sich für den reibungslosen Ablauf der bisherigen Planungen und des Baus zu bedanken. Ausdrücklich lobt er die Handwerker und Bauarbeiter: „Ihr Können und Fleiß sind gefragt, denn das neue Feuerwehrhaus soll die nächsten Jahrzehnte unbeschadet überdauern.“ Für Staunen unter den Zuschauern sorgt Bernd Uhlig vom verantwortlichen Bauunternehmer, der Firma Wildermuth, als er gleich drei Gläser heimischen Rotweins leert, während er seinen Richtspruch in luftiger Höhe spricht und traditionell ein Glas zertrümmert.
Resonanz Beeindruckt vom Neubau zeigen sich die auswärtigen Gäste. „Was man bislang sieht, finde ich äußerst gelungen. Die Architektur und der Standort an einer Hauptverkehrsstraße direkt am Ortsausgang ist sehr gut gelöst“, meint der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer. Begeistert schauen sich auch die jungen Talheimer Feuerwehrkameraden im großzügigen Neubau um. „Man spürt, dass viele von der Feuerwehr verantwortlich mitgewirkt haben. Das Gebäude ist nicht nur fürs Auge schön, sondern vor allem feuerwehrtechnisch so angelegt, dass wir gut drin schaffen können. Sehr funktionell“, freut sich der Florian Schoch (28), der als Zwölfjähriger in der Jugendfeuerwehr angefangen hat.
Bild: Riesenandrang auf der Baustelle: Viele Schaulustige verfolgen, wie die kupferne Kiste (rechts) mit Talheimer Erinnerungsstücken gefüllt wird. (Foto: Kirsten Weimar)
Redaktion HSt
Weitere bauliche Feinheiten bei der optischen Gestaltung des neuen Talheimer Feuerwehrhauses wurden jetzt im Gemeinderat festgezurrt. Zum einen ging es um die Gestaltung der Außenfassade. So wie die Natursandsteinmauer auf der Talheimer Burg stellt sich der Stuttgarter Architekt Maximilian Otto die Optik vor. Und darum wünschte er sich, dass sich die Talheimer Gemeinderäte für die hellere Variante des vorgestellten Klinkersteins entscheiden. Zusätzlich solle noch mit einer hellen Fugenfarbe gearbeitet werden, so Ottos Anliegen.
Unterschiede Die Talheimer Räte folgten seinem Rat nach eingehender Diskussion. Vor allem FWV-Gemeinderat Joachim Dürr hätte lieber die dunklere Klinkerfarbe und dazu eine graue Verfugung gehabt. „Sonst sieht die Fassade wie ein einheitlicher Brei aus“, kritisierte er. Eva Volz von der SPD hielt dagegen: Der Klinkerstein sei doch sehr klein und bei einer dunklen Verfugung sähe die Fassade aus wie ein Netz. Auch Bürgermeister Rainer Gräßle schloss sich nach den vielen Informationen beim Vor-Ort-Termin auf der Baustelle, am Nachmittag vor der Gemeinderatsitzung, „ gerne dem Urteil des Fachmannes an“.
Landschafts- und Gartenbauarchitekt Michael Epple stellte die Planung der Außenanlage vor, die einstimmig durchgewunken wurde. Der Talheimer Architekt will eine Anregung von CDU-Rat und Feuerwehrmann Markus Schüchtle noch einarbeiten. Dieser plädierte für einen Fahrradständer am Rand des Hofes. „Die Jugendlichen kommen in der Regel mit dem Rad, und das sollte nicht an der Hauswand angelehnt werden“, so der stellvertretende Feuerwehr-Kommandant.
Kontrovers diskutiert wurde die Gestaltung einer etwa 45 Meter langen begrünten Betonmauer am Rande des Feuerwehrhofes. Die Mauer hat direkt an der Einfahrt eine Höhe von 1,70 Meter und verjüngt sich entlang der Straße Richtung Ortszentrum auf einen Meter Höhe. „Wir brauchen diese begrünte Wandscheibe, um das Gefälle auszugleichen“, erklärte Maximilian Otto. Joachim Dürr hakte nach, ob hier nicht ein einfaches Rankgerüst oder ein Zaun ausreiche. Erhard Schoch zeigte sich erschrocken von Höhe und Länge. Er befürchtet Sichtbehinderungen bei der Ausfahrt.
Zuschlag Der Architekt griff die Bedenken auf und schlug vor, die Mauer erst mit einem Abstand von fünf Metern zur Ausfahrt anfangen zu lassen. Mit acht Ja- Stimmen wurde die mit wildem Wein „zu begrünende Wandscheibe“ (Otto) akzeptiert. Das planende Statikerbüro Peter Baustatik GmbH bekam dafür eine Pauschale von 1500 Euro zusätzlich genehmigt. Außerdem gab der Rat für statische Berechnungen am Übungsturm weitere 1500 Euro frei.
Bild: Die geplante etwa 45 Meter lange Mauer entlang der Straße beim neuen Feuerwehrhaus wird kontrovers diskutiert im Talheimer Gemeinderat. (Foto: Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Der Kran fasst eines der Baustahlgewebe, die auf dem Estrich der Fahrzeughalle lagern und hievt es auf den Verwaltungstrakt. Dort legen die Arbeiter die Matten in die Schalung, Elektrokabel werden eingezogen, dann kann die Zwischendecke betoniert werden. Die Firma Karl Wildermuth ist mittendrin im Rohbau für das Feuerwehrhaus in Talheim. Und der kommt gut voran, schließlich gibt es keine Winterzwangspause. Im April soll Richtfest gefeiert und der Grundstein für den rund vier Millionen Euro teuren Komplex gelegt werden. Dann sind die Fenster, die Glasfassaden und die Dachabdichtung an der Reihe. Im April/Mai 2015 soll das neue Domizil an der Horkheimer Straße fertig sein.
Jour fix
Dienstags ist Jour fix auf der Baustelle. Architekt, Bauleiter, Gemeindeverwaltung und wenn nötig Fachingenieure besprechen den Baustand, technische Ausführungsdetails, Abläufe oder das Ineinandergreifen der Gewerke. Wenn der Innenausbau läuft, müssen schon mal zehn Firmen koordiniert werden. „Das ist für uns tägliches Geschäft“, sagt der bauleitende Architekt des Planungsbüros Otto & Hüfftlein-Otto, Sven Wilhelm.
Jürgen Gutbrod, Bauleiter bei Wildermuth, steht täglich vor einer logistischen Herausforderung, der dass das Material pünktlich auf der Baustelle ankommt. „Wir sind abhängig von den Zulieferern, etwa vom Betonwerk“, sagt er. Seine Firma habe schon mehrere Feuerwehrhäuser errichtet. „Jede Baustelle hat ihre Besonderheit“, weiß Gutbrod. Aber: In Talheim laufe bis jetzt alles planmäßig.
Das gilt nicht in Gänze für die Ausschreibung und die Preise. Die Baubranche hat übervolle Auftragsbücher, das führt zu teuren Angeboten. Und so hat der Gemeinderat schon mehrmals den Rotstift ansetzen müssen, teilweise sogar die Ausschreibung aufgehoben, worauf die Verwaltung freihändig Angebote einholt und erfolgreich um Preise gefeilscht hat. 80 Prozent der Gewerke sind vergeben. Derzeit sind die Kosten 4,5 Prozent über dem Plan von 3,8 Millionen Euro. „Das ist wenig in der jetzigen Phase“, ordnet der Kämmerer diese Zahl nach der Marktlage ein. Dass das Sonnensegel im Innenhof, neben seiner Funktion auch ein Stilelement, wegfällt, findet Wilhelm „generell schade“. Aber man müsse realistisch sein.
„Wir haben das Gesamtgebilde im Kopf“, hat Uhler die Vorstellungskraft für den fertigen Feuerwehr-Campus. „Das sieht gut aus“, ist er überzeugt und lobt die saubere Ausführung des Rohbaus. Der Komplex in L-Form werde sich wunderbar ins Gelände einpassen, sehr funktional sein, sagt der Architekt. Kommandozentrale und Einsatzraum im Erdgeschoss öffnen sich auf den Innenhof, so dass zu erkennen ist, wer ein- und ausfährt. Der Versammlungsraum mit Glasfronten im Obergeschoss gibt den Blick auf die Landschaft frei.
Vorfreude
Täglich hält ein Feuerwehrmann den Baufortschritt mit dem Fotoapparat fest, wie Bürgermeister Rainer Gräßle erzählt. „Sie sind in freudiger Erwartung“, weiß Uhler von der Vorfreude der Einsatzkräfte auf den Neubau, der der drangvollen Enge am alten Standort im Ort ein Ende bereitet. Die Wehr plant hochmotiviert mit. Eine fruchtbare Zusammenarbeit, wie Gräßle an einem Beispiel verdeutlicht. Leuchten auf Putz sollte der Übungsturm erhalten. Unpraktisch, denn daran könnten die Übenden mit dem Helm hängen bleiben. Apropos Übungsturm. „Das gibt das Meisterstück“, sagt Gutbrod, ein 14 Meter hohes Gebäude in Schalentechnik zu errichten, sei schwierig.
Bild: Die Nord-Ansicht: links die Kalthalle, dann die Fahrzeughalle für fünf Einsatzwagen, rechts der Verwaltungstrakt und der Übungsturm.
Planung: Büro Otto & Hüfftlein-Otto
Sabine Friedrich, HSt
Das über 40 Jahre alte umgebaute Löschgruppenfahrzeug der Talheimer Feuerwehr muss in den nächsten zwei Jahren ausrangiert werden. Der Gemeinderat stimmte deshalb dem Verfahren zur Neuanschaffung eines Transportgerätewagens, Typ GWL 2, mit einer Gegenstimme zu.
Laut Feuerwehrbedarfsplan war die Ersatzbeschaffung bereits für 2012 vorgesehen. Doch wegen des Feuerwehrneubaus wurde der Kauf so lange wie möglich hinausgezögert. „Das Getriebe macht nur dank der intensiven Pflege durch unseren Feuerwehrkameraden Kai-Uwe Hoffmann noch so lange mit. Neulich ging bei einem Einsatz nur noch der Vorwärtsgang“, berichtete Kommandant Gerhard Schmidt.
Förderung
Es ist ein aufwendiges Verfahren, bei dem zunächst Fachförderanträge beim Landratsamt Heilbronn gestellt werden müssen. Es wird mit Kosten von 275 000 Euro gerechnet. An Förderung werden 40 000 Euro erwartet. Das neue Fahrzeug wird frühestens Ende 2015 zur Verfügung stehen. Im Haushaltsplan 2014 muss eine Verpflichtungsermächtigung über die Gesamtsumme eingestellt werden, auch damit war der Gemeinderat einverstanden.
Für Verwunderung und Diskussionen sorgte in der Sitzung die kritische Äußerung von CDU-Gemeinderat Otto Kurz, der dagegen stimmte: „Es ist jetzt absolut der falsche Zeitpunkt, um über eine Neuanschaffung zu beraten. Das kommt in der Bevölkerung ganz schlecht an.“ Kurz spielte dabei auf die Kostenentwicklung beim Neubau an.
Heribert Danner (CDU), langjähriger stellvertretender Feuerwehrkommandant, hielt dagegen: „Die Feuerwehr hat sich sehr wohl ihre Gedanken gemacht. Wir schieben schon eine ganze Weile. Irgendwann ist halt der Zeitpunkt erreicht, wo es nicht mehr geht.“ Auch Martin Happel (FWV) stimmte zu: „Wir leben von der uneingeschränkten Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Daher ist die Anschaffung dringend notwendig.“
Besatzung
Der neue Transportgerätewagen soll eine Ausnahmegenehmigung erhalten für eine Besatzung mit acht, statt fünf Mann. „Wir brauchen im Fahrzeug alleine vier Männer, die die Pumpe bei Wasserbedarf zur Schozach tragen können“, so Kommandant Gerhard Schmidt. Diese wiege zwischen 160 und 180 Kilogramm. Für die Löschwasserversorgung müsse die Schozach eingeplant werden.
Bild: Kommandant Gerhard Schmidt im Löschgruppenfahrzeug. (Foto: Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Der Neubau für die Freiwillige Feuerwehr beschert der Talheimer Gemeindeverwaltung einige unvorhergesehene Probleme. Erneut teure Angebote.
Bei der Vergabe weiterer Aufträge geht es nicht so schnell voran, wie erhofft. Schon das erste Ausschreibungspaket hatte Sorgen bereitet, lagen doch die Preise um 225 000 Euro über der Kostenberechnung von 3,8 Millionen Euro. So musste sich der Gemeinderat erst einmal ans Streichen machen.
Bürgermeister Rainer Gräßle berichtete jetzt dem Gremium, dass auch die Ausschreibung für die Feuerwehrtore nur zwei überteuerte Angebote erbracht habe. Das eine Angebot übersteigt die Berechnung um fast ein Drittel. Das zweite liegt sogar um mehr als die Hälfte drüber.
Freihändig
Dies sei völlig überteuert, bescheinigte das Architekturbüro Otto/Hüfftlein-Otto. Der Gemeinderat hob daher einstimmig die Ausschreibung wieder auf. Außerdem wurde die Verwaltung ermächtigt, selbst Angebote für die Tore einzuholen. Diese sogenannte freihändige Vergabe war von der Gemeindeprüfungsanstalt im Vorfeld genehmigt worden.
Ebenso verfuhr der Talheimer Gemeinderat bei der Vergabe für die Fensterfassade mit Sonnenschutz. Auch hier wird die Verwaltung freihändig Angebote einzuholen und das wirtschaftlichste auszusuchen.
Bei der Ausschreibung für die Fenster hatten sogar 22 interessierte Firmen die Unterlagen angefordert, ein Angebot war jedoch nicht eingegangen. „Das liegt wahrscheinlich an der eher seltenen Holz-Aluminium-Konstruktion der Fenster“, mutmaßte Kämmerer Dieter Uhler. Nun sollen auch Alternativen abgefragt werden. Der Kämmerer warnte auch schon mal den Gemeinderat vor, dass es mit dem Bauzeitenplan für die Fenster knapp werden könnte. Denn nach der Auftragsvergabe dauere es mindestens sechs bis acht Wochen, bis die Fenster fertig seien.
Günstiger
Keine Problem gab es bei der Vergabe der Gerüstbauarbeiten. Hier kam die Neckarsulmer Firma Reinhardt zum Zug. Erfreulicherweise liegt dieses Angebot mit rund 37 000 Euro geringfügig unter der Vorausberechnung.
Welche Firma die Dachabdichtungsarbeiten und die Begrünung des Daches ausführt, steht noch nicht fest. Auch hier gibt es eine Verzögerung. Zwar liegen 13 Angebote beim Stuttgarter Architekturbüro vor. Weil noch Nachprüfungen anstehen, wurde die Vergabe auf die Sitzung am 20. Januar verschoben.
Bild: Auf der Baustelle für das neue Feuerwehrhaus an der Horkheimer Straße wird emsig gearbeitet. Bei der Auftragsvergabe hakt es momentan allerdings ein wenig. (Foto: Kirsten Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Spatenstich für den Feuerwehrneubau - Hohe Preise erfordern Rotstift
Die erste Bodenschicht ist schon vorsorglich abgetragen. Noch wirkt der Bauplatz der zukünftigen Talheimer Feuerwehr wie ein großer brauner Acker zwischen Maisfeld und Johannisbeeren direkt an der Horkheimer Straße gegenüber dem Wohnbaugebiet Mühläcker. „Bescheiden, sinnvoll und bodenständig wird ihr neues Feuerwehrhaus. Der Backstein außen passt wunderbar zur Farbe des Maisfeldes. Und jetzt fangen wir endlich an zu graben.“ Nicht nur Architekt Maximilian Otto vom Stuttgarter Büro Otto & Hüfftlein-Otto will endlich mit dem Bau loslegen.
Pflichtaufgabe 80 Gäste, viele Talheimer Bürger, Feuerwehrleute und Gemeinderäte, trotzen dem kräftigen Wind und freuen sich über den gemeinschaftlichen ersten Spatenstich zum Neubau des längst überfälligen Talheimer Feuerwehrhauses. Und so betont Bürgermeister Rainer Gräßle nochmals, „dass der Feuerwehrneubau keine Kür, sondern eine Pflichtaufgabe der Gemeinde ist. Aber eine wunderbare, die nun an exponierter Stelle direkt am Ortseingang umgesetzt werden kann“. Gräßle lobt die gelungene Zusammenarbeit mit der Feuerwehr bei den intensiven Planungen der letzten zwei Jahre: „Das waren nie Entscheidungen von Einzelnen.“
Auch der Talheimer Feuerwehrkommandant Gerhard Schmidt strahlt und bedankt sich für die sehr gute Zusammenarbeit. Der Heilbronner Kreisbrandmeister Uwe Vogel findet die Planung „persönlich sehr gelungen und für Talheim von der Größe her angemessen. Das gibt einen enormen Motivationsschub innerhalb der Feuerwehr.“
Trotz aller Freude über den Baubeginn blicken Bürgermeister Rainer Gräßle und der Talheimer Gemeinderat aufmerksam und kritisch auf die Kostenentwicklung. 3,8 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Im September wurden die Aufträge für Rohbau- und Erdarbeiten sowie Heizungs-, Sanitär und Elektroarbeiten vergeben. Weil dieses erste Vergabepaket durch die angespannte Marktlage 255 000 Euro über der ursprünglichen Kostenberechnung lag, hat der Gemeinderat am Montagabend gegengesteuert und die ersten Einsparmaßnahmen in Höhe von 140 000 Euro einstimmig beschlossen.
So wird nun bei der Fassadenverkleidung mit Sichtmauerwerk ein Wasserstrichziegel verwendet, der nur einmal anstatt zweimal gedämpft ist. Kostenersparnis dadurch: gut 56 000 Euro. „Das ist kein Verzicht auf Qualität, sondern nur eine hellere Farbvariante,“ betont Bürgermeister Rainer Gräßle. Außerdem wird eine mittlere Betongüte ausgewählt, was weitere knapp 30 000 Euro weniger ausmacht. Architekt Maximilian Otto hebt dabei nochmals hervor, dass hier ebenfalls keine spürbaren Qualitätsunterschiede zu befürchten seien.
Abstriche Zudem verabschiedet sich der Gemeinderat von einem Sonnensegel aus Stahlfertigbetonteilen über der Fahrzeughalle. „Das ist ein Stilelement und bedeutet für uns Architekten den Verzicht auf einen kleinen Teil des Entwurfes,“ so Architekt Otto. Macht weitere knapp 57 000 Euro weniger. In den nächsten Wochen und Monaten steht nun die zweite Hälfte der Ausschreibungen für den Feuerwehrhausbau an.
Angesichts der schwierigen Marktlage hofft Architekt Maximilian Otto, „dass zum einen möglichst viele und zum anderen viele gute Angebote kommen.“
Bild: Bürgermeister Rainer Gräßle (Mitte) beim gemeinsamen Spatenstich mit Architekt, Kreisbrandmeister, Feuerwehrkommandant und Gemeinderäten. (Foto: Kirsten Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Erstes Vergabepaket liegt 255 000 Euro über der Kostenberechnung - Jetzt geht es ans Streichen
Mit 3,8 Millionen Euro stellt der geplante Neubau des Feuerwehrhauses in Talheim schon einen schweren Brocken dar. Und die Kosten dürften weiter klettern. Denn allein das erste Vergabepaket liegt um 255 000 Euro über der Kostenberechnung vom April. Deshalb zeigte der Architekt ein Einsparpotenzial auf. Das summiert sich derzeit auf knapp 132 000 Euro.
Die Aufträge für Rohbau- und Erdarbeiten sowie Heizungs-, Sanitär- und Elektroarbeiten hat der Gemeinderat nun vergeben. Die Mehrkosten werden im Nachtragshaushalt und im Etat 2014 finanziert
Marktlage „Die Preissteigerung beobachten wir momentan bei allen Projekten, die wir betreuen. Die Tendenz geht zu sehr hohen Angebotspreisen. So ist die Marktlage momentan“, lieferte Architekt Maximilian Otto die Gründe für die Mehrkosten. Die Preise lägen 20 bis 40 Prozent über den „realistischen Berechnungen“ vom Frühjahr. Vor allem beim Rohbau und bei den Erdarbeiten sei vieles teurer geworden.
Joachim Dürr (FWV) und Otto Kurz (CDU) kritisierten die Kostensteigerung und wollten keine weiteren Überraschungen in dieser Hinsicht mehr erleben. Der Auftrag für die Rohbauarbeiten geht für rund 1,439 Millionen Euro an die Firma Karl Wildermuth aus Bietigheim-Bissingen. Die Erdbauarbeiten übernimmt die Brackenheimer Firma Amos für rund 23 520 Euro.
Kompliziertere Bodenverhältnisse als erwartet sowie ein deutliches Mehr bei der Verlegung der Grundleitungssysteme sind weitere Ursachen für die Verteuerung. Außerdem hätten sich die Materialpreise, etwa beim Beton, am Markt stark erhöht, so der Stuttgarter Architekt.
Bürgermeister Rainer Gräßle betonte, dass es angesichts der hohen, aber realistischen Marktpreise durchaus noch Einsparpotential gebe. „Wir haben mit dem Feuerwehrneubau eine Pflichtaufgabe zu erfüllen. Das ist ein Projekt für die nächsten beiden Generationen, und wir achten selbstverständlich auf die Kosten und suchen die wirtschaftlichste Lösung. Wir werden nun teilweise durch konkreten Verzicht versuchen, die entstandenen Mehrkosten einzusparen“, sagte er auf Nachfrage der Heilbronner Stimme. Die Kostenberechnung für den Neubau mit Platz für fünf Einsatzfahrzeuge lag ursprünglich einmal bei 3,824 Millionen Euro.
Architekt Otto hatte sich schon Gedanken gemacht, wo gekürzt werden könnte: Anstatt der dunklen Klinkerfassade würde eine hellere Variante etwa 50 000 Euro weniger kosten. Auch bei der Oberflächenbeschaffenheit des Betons, rauer oder glatter, könne Geld gespart werden. Bürgermeister Rainer Gräßle kann sich vorstellen, dass auf das Sonnensegel verzichtet wird. „Dies alles wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit beschließen“, so der Bürgermeister weiter. Diese Vorschläge zusammengenommen würden allein schon ein Einsparpotential von knapp 132 000 Euro bedeuten.
Volle Auftragsbücher Gemeinderat Markus Schüchtle (CDU), der den Auftrag für die Heizungsarbeiten in Höhe von rund 62 700 Euro bekam, bestätigte die derzeitigen Entwicklungen am Markt. „Wir haben tatsächlich rund 30 Prozent Preissteigerungen. Das liegt nicht nur an den Teuerungen für die Materialien. Die Firmen sind bis oben hin voll mit Aufträgen.“
Bild: Das alte Feuerwehrgebäude platzt aus allen Nähten und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Der Neubau in den Straßenäckern gegenüber dem Wohnbaugebiet „Mühläcker“ startet demnächst. (Foto: Kirsten Weimar)
Kirsten Weimar, HSt
Es war eine schwierige Entscheidung - und sie fiel erst nach sieben Stunden. Das Büro Otto & Hüfftlein-Otto aus Stuttgart machte das Rennen beim nicht offenen Architektenwettbewerb für das neue Feuerwehrhaus in Talheim.
Das Preisgericht, Gemeinderäte und Feuerwehrleute waren sich einig: "Wir haben den besten Entwurf gekürt", stellte Bürgermeister Rainer Gräßle in der anschließenden Gemeinderatssitzung am Samstagabend im Kulturtreff fest. "Eine supertolle Sache", schwärmte auch Kommandant Gerhard Schmidt.
Die Vorfreude auf den Neubau in den "Straßenäckern" gegenüber dem Wohnbaugebiet "Mühläcker" ist groß. Schließlich sind die 50 Feuerwehrleute und die 15 Mädchen und Jungen der Jugendabteilung an der Sonnenstraße im Ortskern ausgesprochen beengt untergebracht. Das bisherige Domizil entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Gräßle geht davon aus, dass für den neuen Gebäudekomplex - als Wunschtermin für den Spatenstich schwebt ihm Frühjahr 2013 vor - 2,5 Millionen Euro ausreichen. 275 000 Euro fließen an Landeszuschüssen.
Der Vorschlag von Otto & Hüfftlein-Otto sei geringfügig besser gewesen, meinte Eichmüller, was Funktionalität, Architektur und äußere Erschließung betreffe. Auf dem rund 32 Ar großen, trapezförmigen Grundstück ist ein winkelförmiger Feuerwehr-Campus im südlichen Bereich angelegt, die Parkplätze befinden sich im Norden, Ein- und ausrückende Einsatzkräfte kreuzen sich nicht bei der einzigen Zufahrt über einen Kreisel auf der Kreisstraße.
Die Stuttgarter Architekten überzeugten auch durch einen großen Übungshof, durch kurze Wege für die Feuerwehrleute zu Umkleiden, Sanitäranlagen, zu der Fahrzeughalle mit den fünf Boxen, weiter im Erdgeschoss durch die Trennung von Warm- und Kaltbereich (Werkstatt, Geräte) sowie den Überblick, der vom Funkraum aus gegeben ist. Im Obergeschoss mit Schulungsraum, Jugendraum und Küche gefiel die Anordnung am besten.
Schlüssig
Eine wirtschaftlich, kompakte Einteilung, ein schlüssiges Konzept, das ein "hervorragendes Feuerwehrgebäude erwarten lässt", lautet das Fazit in der schriftlichen Beurteilung.
Bild 1: Der Entwurf des Büros Otto & Hüfftlein-Otto aus Stuttgart für den Neubau gegenüber dem Baugebiet "Mühläcker". Ein Plus: der große Übungshof.
Bild 2: Kommandant Gerhard Schmidt (links) erläutert seinen Männern den Plan des Gewinners. Das Gebäude ist winkelförmig am südlichen Ende des Grundstücks an der Horkheimer Straße angelegt. Ein- und Ausfahrt kreuzen sich nicht.
Fotos: Guido Sawatzki
Sabine Friedrich, HSt
Ein römisches Dorf entscheidet darüber, wohin Talheim das neue Feuerwehrhaus baut. Das Gewann Steinäcker, einer von zwei möglichen Standorten, entfällt, weil im Ackerboden ein römisches Kulturdenkmal steckt. Die Alternative heißt: Gewann Straßenäcker, ebenfalls an der Horkheimer Straße, gegenüber der Einfahrt in den Mühläckerring. Nach erfolgreichen Grunderwerbsverhandlungen hat sich der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung für dieses Gelände entschieden.
Aus der Antike Das Landesdenkmalamt will der Gemeinde in nächster Zeit genauere Auskunft darüber erteilen, was es in den Steinäckern bereits gefunden hat. Bürgermeister Rainer Gräßle teilte mit, dass eine Erkundung der Archäologen Fundamente und Restmauern eines Vicus, einer Siedlung der römischen Antike, zutage gefördert hätten. Der Bau des Feuerwehrhauses an dieser Stelle hätte "weitreichende Folgen mit umfangreichen Ausgrabungen" zur Konsequenz gehabt.
Das alte Domizil in der Keltergasse entspricht in keiner Weise mehr den Anforderungen an ein modernes Gerätehaus. Das ergab der Bedarfsplan, den die Feuerwehr und Kreisbrandmeister Uwe Vogel erarbeiteten und der vom Gemeinderat im Februar 2010 akzeptiert worden war. Die Suche nach neuen Standorten begann.
Aus zunächst vier wurden zwei und nun der eine in den Straßenäckern. Für die rund 3500 Quadratmeter große Fläche gegenüber der Mühläckerring-Einfahrt setzte der Gemeinderat das Bebauungsplanverfahren "Straßenäcker" mit dem Aufstellungsbeschluss einstimmig in Gang. In den Flächennutzungsplan des Gemeindeverwaltungsverbandes Flein-Talheim muss die Bebauung bei der nächsten Fortschreibung noch aufgenommen werden.
Städtebauliche Überlegungen zum Standort stellte das Stuttgarter Büro Zoll bereits an. Ralf Duffner präsentierte zwei schematische Varianten, wie das künftige Gebäude in das Gelände gebaut werden könnte. Einmal parallel zur Horkheimer Straße, einmal quer dazu. Auch einen Kreisverkehr gibt es schon auf dem Papier, aber Bürgermeister Gräßle stellte klar: "Das ist nur eine Option für die Zukunft. Zuerst kommt das Magazin."
Wettbewerb Um Zeit zu gewinnen, will die Gemeinde gleichzeitig mit dem Bebauungsplanverfahren das Raumprogramm festlegen und einen Architektenwettbewerb starten. "Wenn wir einen Sieger haben, geht"s weiter", so Gräßle.
Das dann frei werdende Areal Keltergasse mitten im Ort will die Gemeinde für Seniorenwohnungen oder ein Pflegeheim nutzen. Deshalb fasste der Gemeinderat auch für die Änderung des Bebauungsplans "Hetzelgasse/Sonnenstraße" den Aufstellungsbeschluss. Damit war der Startschuss gefallen, das Thema Wohnen im Alter in Talheim verstärkt anzugehen.
Das Planungsbüro Zoll hat auch hier mehrere Varianten untersucht. "Man könnte sie verwirklichen", so Ralf Duffner. Anhand eines Höhenmodells zeigte er, dass sich dreigeschossige Gebäude in die Umgebungsbebauung einfügen würden.
Bürgermeister Gräßle erfuhr "durch die Bank positive Resonanz", wenn er das Projekt ansprach. "Die Unterstützung ist uns gewiss." Das sei ein "Ansporn, was Tolles daraus zu machen".
Bild 1: Für diesem Standort an der Horkheimer Straße gegenüber der Einfahrt zum Baugebiet hat sich der Gemeinderat entschieden. Foto: Archiv/Dirks
Bild 2: Das alte Domizil der Einsatzkräfte in der Keltergasse entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Foto: Barbara Barth
Barbara Barth, HSt
An der Horkheimer Straße wird die Freiwillige Feuerwehr Talheim ihr neues Domizil erhalten. Da sind sich Gemeinderat und Einsatzkräfte einig. Zwei Standorte stehen zur Wahl. Noch hat der Gemeinderat, der sich am Montagabend mit dem Thema befasste, keine Präferenz. Ziel der ersten Beratung war, die Öffentlichkeit zu informieren.
Das kommende Jahr soll für die Planung genutzt werden. Es könnte einen Architektenwettbewerb geben. Danach ist die Finanzierung zu sichern. Für Bürgermeister Rainer Gräßle wäre es wünschenswert, den Bau ohne Kredite zu schultern. Er hält einen Baubeginn 2013 für möglich. Wenn die Feuerwehr 2014 umgezogen ist, soll das alte Gelände in der Ortsmitte geräumt werden. Es gibt schon Überlegungen: Wunsch ist ein Pflegeheim.
Im Feuerwehrhaus in der Keltergasse, das 1987 umgebaut worden ist, geht es nicht nur eng zu. Es birgt sogar Unfallgefahren und entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen (wir berichteten). Die Mängelliste im Feuerwehrbedarfsplan, den der Rat im Februar beschloss, ist lang. Deshalb wurde ein Neubau an anderer Stelle mit verkehrsmäßig günstiger Zu- und Abfahrt baldmöglichst als zwingend notwendig bezeichnet.
Dass sie handeln muss, ist der Gemeinde schon längere Zeit klar. Aber nicht auf dem bisherigen Areal. Denn auch die Parkmöglichkeiten, die An- und Abfahrt der Einsatzfahrzeuge über die enge Sonnenstraße oder Brücke sind unbefriedigend. Dazu kommt, dass es weder Werkstatt noch Übungshof gibt.
Verworfen Vier mögliche Standorte für einen Neubau, der zwischen zwei und 2,5 Millionen Euro kosten dürfte, waren im Vorfeld diskutiert worden. Das Gelände an der Einfahrt zum Gewerbegebiet Rauher Stich wurde verworfen, weil sich dort ein Biotop befindet. Dort zu bauen, wäre sehr mühsam und schwierig, begründete Gräßle das Nein. Ein Areal vor der Einmündung der B 27 schied ebenso aus, weil es zu nah an der Wohnbebauung "Mühläcker" liegt. Bleiben also noch die Variante 1 im Gewann "Steinäcker" vor dem Aussiedlerhof Braun sowie die zweite Variante an der Horkheimer Straße gegenüber der Einfahrt ins Baugebiet "Mühläcker". Aus feuerwehrtechnischer Sicht gibt es für beide kein K.o.-Kriterium, führte Gräßle aus. Das Feuerwehrhaus muss so platziert sein, dass im Notfall innerhalb von zehn Minuten jeder Bereich im Ort erreicht wird.
Verkaufsbereit "Wir können und wollen keinen Standort ablehnen. Das soll der Gemeinderat entscheiden", sagte Kommandant Gerhard Schmidt. "Es wäre fatal, sich zu einem zu frühen Zeitpunkt festzulegen", sagte Gräßle. Das würde Grundstücksverhandlungen − etwa 30 Ar Gelände werden benötigt − erschweren. Für die "Steinäcker" wäre nur der Bebauungsplan zu ändern, die "Straßenäcker" müssten erst in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden. "Die Verkaufsbereitschaft ist bei allen da", gab Gräßle das Ergebnis von Vorgesprächen wieder.
Bei der An- und Abfahrt gebe es eine gewisse Lärmbelästigung. "Das lässt sich nicht vermeiden", antwortete der Kommandant auf die Frage von Eberhard Nehr (SPD). "Lärm sollte nicht an erster Stelle stehen", meinte Dr. Michael Gantner (CDU). Derzeit liege das Gerätehaus mitten im Ort, sei wie ein Amphitheater, so dass es an einem neuen Standort "allemal besser wird". Eine Beeinträchtigung für Anwohner konnte sich auch Thomas Maurer (Grüne) nicht vorstellen. "Bei dem Verkehr auf der Horkheimer Straße geht das fast unter."
Bild: Bisher ist die Feuerwehr mitten im Ort beheimatet. Wenn sie umzieht, ist eine Neuordnung geplant, eventuell mit einem Pflegeheim, das sich auch Bürger wünschen. (Foto: Dittmar Dirks)
Sabine Friedrich, HSt
"Wir möchten der Bevölkerung zeigen, dass die Feuerwehr für sie da ist", sagte der stellvertretende Talheimer Kommandant Heribert Danner. Bei herrlichem Sonnenschein lud die Freiwillige Feuerwehr deshalb zum Tag der offenen Tür in ihr Magazin in der Keltergasse ein. Schon am Vormittag waren zahlreiche Gäste da.
Zum Frühschoppen sei der Besuch von Wehren der umliegenden Orte Tradition. "Die Besuche finden gegenseitig statt", sagte Danner. Die Kameradschaft bei den Freiwilligen Feuerwehren sei sehr groß geschrieben.
Nachwuchs Für den Nachmittag war die Rettungshundestaffel Unterland eingeladen. "Auch mit einer Fettexplosion wollen wir die Bevölkerung informieren", so der stellvertretende Kommandant. Für den Nachwuchs boten die 52 Feuerwehrleute, darunter zwei Frauen, einiges. Zum Austoben tummelten sich die Kinder in der Hüpfburg. Aber auch die beiden historischen Schlepper der Feuerwehr Schozach hatten es den Kindern angetan. Stolz saß mancher Dreikäsehoch hinter dem Lenkrad.
Bei seinen Erklärungen zum Löschfahrzeug LF 86 war der stellvertretende Kommandant Heribert Danner von Buben und Mädchen umringt. Vom Lüfter über das Schaumrohr bis zu den Schläuchen − der Nachwuchs kannte sich aus. "Es ist uns ein Anliegen, besonders den Kindern was zu bieten", erklärte Danner.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Talheim gibt es auch eine Jugendabteilung, die von rund 15 Mädchen und Jungen besucht wird. Für Nachwuchs ist also gesorgt. "Wir konnten in den letzten Jahren immer junge Leute in die aktive Wehr übernehmen", freut sich Danner darüber, dass sich die gute Jugendarbeit auch auszahlt. Im Durchschnitt würde die Wehr jedes Jahr zu 18 bis 24 Einsätzen gerufen. Der typische Brandeinsatz macht dabei nur noch einen geringen Anteil der Arbeit aus. "Es muss viel technische Hilfe geleistet werden", erklärte der Vizechef. Das reicht vom Beseitigen einer Ölspur über die Tierrettung bis zu Verkehrsunfällen.
Alles liegen und stehen lassen, wenn der Piepser alarmiert, das gehe heute bei vielen Arbeitgebern nicht mehr so einfach. Deshalb sind die Talheimer Floriansjünger froh, immer noch auf eine gute Tagespräsenz verweisen zu können.
Magazin Seit rund 60 Jahren nutzt die Wehr ihr heutiges Magazin. Ende der 80er Jahre wurde es umgebaut und erweitert, als der Bauhof aus dem gemeinsamen Gebäude auszog. "Das Magazin entspricht nicht mehr den heutigen DIN-Vorschriften", nennt Bürgermeister Rainer Gräßle den Grund für einen mittelfristig geplanten Neubau. Die Zufahrt über die Sonnenstraße sei außerdem sehr eng.
Bild: Beim Tag der offenen Tür hörten die Kinder dem stellvertretenden Kommandanten Heribert Danner interessiert zu. (Foto: Ute Knödler)
Ute Knödler, HSt
Die Sirenen schrillen schon längst. Die Liste der Mängel ist lang. Das Feuerwehrhaus entspricht in keinster Weise mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen. Und es birgt Unfallgefahren. Klar ist deshalb: Talheim braucht eine neue Bleibe für die Feuerwehr. Wahrscheinlich nicht mehr am alten Standort im Ortskern. Das neue Gebäude sollte wohl bis 2017 stehen. All das ergibt sich aus der Feuerwehrbedarfsplanung - Grundlage für alle Entscheidungen über Investitionen - die der Gemeinderat einstimmig beschließt.
Es ist alles im grünen Bereich, was die Leistungsfähigkeit der 47 Männer und zwei Frauen sowie die Ausstattung betrifft. Das geht aus der Powerpoint-Präsentation des stellvertretenden Kommandanten und Gemeinderats Heribert Danner hervor, die auch mehr als ein Dutzend Feuerwehrkameraden verfolgen. Die vorgeschriebene Eintreffzeit von zehn Minuten wird für die erste Gruppe zu 100 Prozent erfüllt. Die Tagespräsenz ist gewährleistet. "Es gibt keine Probleme bei der Löschwasserversorgung", betont Danner. Talheim sei durch die Nachbarwehren Lauffen und Heilbronn gut versorgt.
Soweit das Positive. Vernichtend fällt das Fazit zum Feuerwehrhaus aus. Das Gebäude "entspricht nicht mehr den heutigen Voraussetzungen und den Unfallverhütungsvorschriften", heißt es im Bedarfsplan. "Der Ablauf ist nicht mehr als sicher zu bezeichnen", macht Kreisbrandmeister Uwe Vogel deutlich.
Defizite Abgesehen von baulichen Mängeln - Feuchtigkeit, Schimmel, fehlende Isolierung - gibt es schwerwiegendere Defizite. Es fehlen Umkleideräume, auch für die weiblichen Mitglieder. Die Feuerwehrleute quetschen sich zum Anziehen zwischen den Spinden hinter den Einsatzwagen. "Hier besteht eine viel zu große Unfallgefahr", lautet der Kommentar in der Analyse. Die Abgase, Benzol ist krebserregend, werden bei der Ein- und Ausfahrt in die Kleidung geblasen.
Auch die Jugendfeuerwehr findet keine zeitgemäßen Bedingungen vor. Die Tore des Gebäudes, das seinen Ursprung in der Kelter von 1792 hat und 1987 umgebaut worden ist, sind zu niedrig und zu schmal. Vogel erklärt: Moderne Fahrzeuge passen nicht mehr rein. Ein neuer Gerätewagen, der im Jahr 2012 fällig wird, wäre "fern jeglicher Sicherheitsvorgaben nur mit Ach und Krach reinzukriegen". Ein neues Löschfahrzeug, als Anschaffungstermin ist 2017 vorgesehen, keinesfalls.
Unbefriedigend die Parkmöglichkeiten vor dem Haus, die An- und Abfahrt der Einsatzfahrzeuge über Sonnenstraße oder Brücke oder die Lagermöglichkeiten. Fehlanzeige bei Werkstatt und Übungshof.
Sanierung unsinnig Schon 2007 hat der Kreisbrandmeister der Gemeinde abgeraten, in das Feuerwehrhaus noch zu investieren. Es zu sanieren und zu erweitern, hält er für "unmöglich" und mit Blick auf die Förderung für schlecht. "Der Gemeinderat weiß schon lange, dass mit der Feuerwehr etwas passieren muss. In das alte Gebäude zu investieren, ist sinnlos. Wir haben uns meiner Meinung nach entschlossen, neu zu bauen", spricht Eberhard Nehr (SPD) für viele Kollegen am Ratsoval.
Die Gemeinde müsse handeln, bestätigt Bürgermeister Rainer Gräßle. Er spricht von einer Pflichtaufgabe, die zwar nicht von heute auf morgen umsetzbar sei. Der Weg der Standortsuche stehe an. Eine Option ist die Horkheimer Straße.
Bild 1: So eng geht es im Feuerwehrhaus zu, und auch die Sicherheitsvorschriften sind längst nicht mehr erfüllt. Die Spinde stehen hinter den Fahrzeugen, es gibt keine extra Umkleideräume. (Fotos: Dittmar Dirks)
Bild 2: Breite und Höhe der vier Tore reichen nicht mehr aus für Einsatzwagen der neuen Generation. Beim TLF 16/25 (rechts) ist schon Millimeterarbeit gefragt.
Bild 3: Vorsicht beim Einsteigen, sonst rammen sich die Türen.
Bild 4: Hoffentlich legt kein Fahrer aus Versehen den Rückwärtsgang ein.
Sabine Friedrich, HSt
Am Samstag den 16. Mai 2009 war es endlich soweit. Unser Tag bei der Firma I.F.R.T in Külsheim steht uns bevor. Dort haben wir ein Praxistraining zur Brandbekämpfung im Innenangriff zu absolvieren. Pünktlich um 06:30 Uhr machen sich 10 Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Talheim auf den Weg nach Külsheim, nähe Tauberbischofsheim.
Die Firma I.F.R.T hat sich dort auf dem Gelände einer stillgelegten Bundeswehrkaserne niedergelassen. Dort herrschen für die Lehrgangsteilnehmer beste Vorrausetzungen. Das erst vor ca. 2 Jahren freigegebene Areal ist ein Traum für jeden Feuerwehrmann.
Die aufgestellten Überseecontainer in denen später die Rauchgasdurchzündungen, auch „Flash-Over“ genannt, stattfinden werden, stehen neben der noch funktionstüchtigen Panzerwaschanlage. Somit ist auch die Wasserversorgung gewährleistet. Anders als gewohnt, wird hier die Wasserversorgung direkt vom Hydrant verlegt, ohne Zwischenpumpe. Im Gegenteil, es muss sogar ein Druckminderer eingebaut werden, denn das Wasser schießt hier mit 25bar aus den Rohrleitungen. Zuviel für die Gewebeschläuche der Feuerwehr.
Um 08:00Uhr erreichen wir unser Ziel und werden dort schon herzlich von den Ausbildern mit einem 2. Frühstück begrüßt. Nach der Vorstellungsrunde erklärt uns Ausbilder und Inhaber Stefan Feucht wie schnell sich ein Brand in einem Wohngebäude ausbreiten kann, und wie gefährlich die Pyrolysegase sind, die bei starker Hitzeeinwirkung auf Einrichtungsgegenstände entstehen. Kaum zu glauben dass ein Brand, verursacht durch eine heruntergefallene Zigarette, innerhalb von 5 Minuten ein komplettes Wohnzimmer zerstört. In einem gewöhnlichen Wohnzimmer fallen bei einem Brand etwa 33 Megawatt thermische Leistung an. Unglaublich welchen Temperaturen sich ein Feuerwehrmann beim Vordringen in eine solch lodernde Hölle aussetzt.
Deshalb ist es wichtig als Feuerwehrmann zu wissen welche Gefahren bei einem Brand entstehen können, und wie man diese rechtzeitig erkennt und bekämpft.
Wir erfahren dass der Einsatz von Wasser als Löschmittel sehr bewusst geschehen soll, schließlich entsteht beim Verdampfen von 1 Liter Wasser ca. 1700 Liter Wasserdampf. Auch die Tröpfchengröße des abgegebenen Wassers und der richtige Winkel sind sehr wichtig für eine effektive Brandbekämpfung.
Am Ende des theoretischen Unterrichts stoßen noch 3 Gäste aus Talheim hinzu.
Zu unserer Freude ist es Bürgermeister Rainer Gräßle, Kommandant Gerhard Schmidt und unser Gerätewart Kai Hoffmann.
Nach einer Einweisung in die Atemschutzgeräte ist es dann soweit. Es geht in den Brandcontainer zur Wärmegewöhnung. Vorher wird noch penibel die angelegte Schutzausrüstung durch die Ausbilder kontrolliert. Die Feuerwehrleute müssen sich komplett einpacken, es darf keine offene Hautstelle zu sehen sein. Man würde es später bereuen. Dann gehen wir gemeinsam in den Container. Im vorderen Bereich befindet sich, durch eine isolierte Stahltüre getrennt, der Brandraum. Hier werden Holzpaletten verbrannt, die uns schnell zum Schwitzen bringen.
Der „Türmann“ wie es die Ausbilder nennen, steuert den Brand und die entstehenden Rauchgase im vorderen Bereich des Containers. Nach kurzer Zeit hängt ein schwarzer Rauchvorhang von der Decke. Uns bleibt etwa 1 Meter Platz, immer auf den Knien. Die Hitze steigt. Dann wird der Brandraum durch den Ausbilder verschlossen. Kurze Zeit später öffnet er dann die Türe erneut. Man kann kurzzeitig die Glut erkennen, der Brand ist fast erstickt. Durch den zugeführten Sauerstoff entzündet sich schlagartig der im Container befindliche Brandrauch und läuft als Feuerwalze über unsere Köpfe hinweg.
Trotz den Atemschutzmasken ist den Kameraden ein leichtes Grinsen anzusehen.
Auch der Bürgermeister und die zuschauenden Gäste außerhalb des Containers sehen die Durchzündung aus sicherer Distanz.
Hier ist zu erwähnen, dass die Gemeinde Talheim 2008 neue Schutzkleidung für die Atemschutz-geräteträger angeschafft hat. Diese schützt den Feuerwehrmann genau bei solch einer Rauchgas-durchzündung vor schweren Verbrennungen.
Um die weiteren Durchgänge im Container zu absolvieren, steht nun das wichtige Strahlrohrtraining an. Hier wird die richtige Strahlrohrführung und Vorgehensweise gelehrt, sowie Möglichkeiten die Temperatur in einem Brandraum auf einfache Weise zu ermitteln.
Nach einem weiteren Durchgang im Container, freuen wir uns auf das leckere Mittagessen. Beim Essen wird natürlich über das erlebte nochmals diskutiert. Auch Herr Gräßle informiert sich bei den Teilnehmern über die gesammelten Eindrücke und ist sichtlich fasziniert.
Gestärkt vom Mittagessen bereiten wir uns auf den anspruchsvollsten Durchgang vor. Es gilt eine Rauchgasdurchzündung im Container mittels Strahlrohreinsatz zu blocken. Da 14 Teilnehmer im Container waren heißt es 28 Durchzündungen aushalten – Anstrengend!
Die zur Verfügung gestellten Getränke sind anschließend sehr begehrt. Darauf achteten die Ausbilder ganz besonders, viel Trinken!
Zum Abschluss gibt des dann noch einen Durchgang der im Trupp absolviert wird, also so wie auch im reellen Einsatz vorzugehen ist. Nach dem richtigen Öffnen der Tür und Kühlen der Rauchgase im Innern des Containers müssen die Trupps nochmals einen Flash-Over blocken. Das zuvor erlernte wurde von allen Kameraden bestens umgesetzt. Die Ausbilder waren sichtlich zufrieden. Nach dem Duschen und der anschließenden Abschlussrunde verabschieden wir uns vom Team der I.F.R.T.
Herzlichen Dank nochmals an die Inhaber Stefan Feucht und Björn Bäuerle sowie dem Ausbilderteam Uli, Björn, Oli und Chris. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Ein besonderer Dank gilt auch Bürgermeister Rainer Gräßle, dem Gemeinderat Talheim und natürlich unserer Wehrführung Gerhard Schmidt und Heribert Danner, die uns dieses wichtige Training ermöglichten.
P. Heinold, Feuerwehr Talheim
Die Freiwillige Feuerwehr Talheim hielt ihre Hauptversammlung ab. 17 Einsätze gab es im vergangenen Jahr. Erhard Schoch wurde für 40-jährige aktive Feuerwehr-Zugehörigkeit geehrt.
Kommandant Gerhard Schmidt berichtete, dass am Ende des Berichtsjahres 41 Aktive sowie 24 Jugendliche das Hauptkontingent der Talheimer Wehr bilden. Weitere zwölf Mitglieder aus der Altersabteilung ergänzen die 77 Personen starke Wehr. Während es keine Abgänge gab, traten im letzten Jahr acht Leute in die aktive Wehr ein. Allein aus dem Jugendbereich wurden 6 Kameraden übernommen. Ein Ergebnis der erfolgreichen Jugendarbeit, die in der Wehr betrieben wird.
Alarme Im Jahr 2008 gab es 17 Alarmierungen. Während 13 technische Hilfeleistungen zu den Einsatzschwerpunkten zählten, wurden die Feuerwehrleute noch zu zwei Brandeinsätzen gerufen. Fehlalarme wurden im vergangenen Jahr zwei mal ausgelöst.
An insgesamt 18 Übungsabenden wurden die Feuerwehr-Angehörigen theoretisch und praktisch für den Ernstfall weitergebildet. Zusätzlich wurden fünf Maschinisten- und Atemschutzübungen sowie die Atemschutzstrecke absolviert. Lehrgangsangebote auf Kreis- und Landesebene haben die Talheimer Wehrleute zahlreich genutzt. Jugendwart Wolfgang Henn, der in der Versammlung auch zum Hauptlöschmeister befördert wurde, berichtete von zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. So war man am „Tag der offenen Tür" der Wehr ebenso präsent wie bei einer Adventure-Tour, die im Rahmen des Ferienprogrammes der Gemeinde durchgeführt wurde. Mit dem Erringen der Leistungsspange der Bundesjugendfeuerwehr endete ein erfolgreiches Jahr.
Ehrung Bürgermeister Rainer Gräßle übernahm dann die Aufgabe, Erhard Schoch, der auch seit 1975 dem Gemeinderat angehört, für 40 jährige Feuerwehr-Zugehörigkeit zu ehren. Dafür gab es vom Land Baden Württemberg eine Urkunde sowie das Feuerwehrabzeichen in Gold. Zum Abschluss bedankte sich der Verwaltungschef bei allen Mitgliedern der Freiwilligen Wehr für den wertvollen Dienst im vergangenen Jahr.
Bild: Bei der Ehrung in Talheim (von links): Erhard Schoch, Bürgermeister Rainer Gräßle und Feuerwehrkommandant Gerhard Schmidt.Foto: Privat
Redaktion HSt
Nach und nach sollen die Talheimer Feuerwehrleute mit neuer, dem gegenwärtigen Standard entsprechender Einsatzkleidung ausgerüstet werden. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung eine überplanmäßige Ausgabe von rund 7700 Euro für diesen Zweck.
Zunächst sollen für 20 Floriansjünger neue Hosen aus Wärme abweisendem Stoff und neue dunkelblaue Einsatzjacken beschafft werden. Die Neu-Ausrüstung der übrigen Feuerwehrleute soll nach und nach erfolgen. Im laufenden Haushalt sind 8600 Euro für die Beschaffung von Dienst- und Schutzkleidung eingestellt.
Die neuen Hosen und Jacken kosten aber knapp 14 000 Euro. Das ergibt eine Mehrausgabe von etwa 5800 Euro. Dazu kommt noch die persönliche Schutzausrüstung - einschließlich Helm, Gürtel, Stiefel und Handschuhen - für zwei Wehrmänner und fünf Uniformen für die Jugendfeuerwehr.
Redaktion HSt